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Aktuelles in und um Puschendorf

Lokales

Aktuelles in und um Puschendorf



In Puschendorf mit bunter Kreide Danke sagen

Landeskonferenz der LKG zog mehr als 1200 Teilnehmer in die Konferenzhalle - 21.04.2016 12:57 Uhr

PUSCHENDORF - Die Landeskonferenz des Landeskirchlichen Gemeinschaftsverbands in Bayern (LKG) zog die Gläubigen an: Mehr als 1200 Menschen kamen in die Konferenzhalle der Diakonie-Gemeinschaft.


Die Kinder bevölkerten die nah gelegene Eichwaldhalle. Für sie gab es eine eigene Konferenz mit Mitmach-Gottesdienst, Teenie-Treff und Action-Programm. Festprediger Matthias Clausen aus Marburg befasste sich mit dem Thema „Danken“ als Inhalt und Aufgabe des Glaubens.



Auf der "Straße der Dankbarkeit" konnten Teilnehmer aufschreiben oder aufmalen, für was sie persönlich dankbar sind. © Ralf Jakob


Zur guten Stimmung trugen neben dem sonnigen Wetter auch der große Posaunenchor unter Leitung von Anne Höfflin sowie der Zithersolist Stefan Schletterer aus Ansbach mit leisen, aber auch beschwingten und heiteren Weisen bei. Wie in all den Jahren zuvor wurden die leiblichen Bedürfnisse aller Gäste mit einem Feuertopf und einem Gemüseeintopf sowie dem reich bestückten Kuchenbüfett in Windeseile gestillt. So blieb den Festgästen genügend Zeit zum persönlichen Austausch und zum Besuch eines der zahlreichen Angebote zum Gedächtnistraining oder zur Entspannung, zu Bibelarbeit oder den zahlreichen Kreativ-Angeboten auf dem Gelände.

Auf dem kurzerhand zur „Straße der Dankbarkeit“ umfunktionierten Fahrbahnabschnitt vor der Konferenzhalle wurden mit farbiger Kreide alle Dinge aufgemalt oder beschrieben, für die man oder frau dankbar sein kann. Die Tageskollekte kam der Flüchtlingsarbeit in der „Arbeitsgemeinschaft Migration und Integration“ zu gute.

Der Landeskirchliche Gemeinschaftsverband war 1924 als „eigenständige Form von Gemeinde- und Jugendarbeit innerhalb der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern“ entstanden und wird von vielen Ehrenamtlichen getragen. Die Leitung der einzelnen Gemeinschaften haben landeskirchliche Pfarrer und eigene, vom Gemeinschaftsverband ausgebildete und angestellte Prediger. Der Verband wird von Puschendorf aus geführt.

RALF JAKOB
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Zwei Hotspots in Puschendorf

Angebot aus München für Dorfplatz und Eichwaldhalle - 31.03.2016 06:00 Uhr

PUSCHENDORF - Einstimmig hat der Gemeinderat sich dafür ausgesprochen, das Angebot des Heimatministeriums anzunehmen, das zwei Hotspots mit kostenfreiem WLAN in der Kommune einrichten wird.



In Puschendorf gibt es künftig zwei Hotspots. © Martin Schutt/Archiv (dpa)


Auf diese Weise könnten sich Besucher der Gemeinde oder der örtlichen Veranstaltungen ohne eigene Kosten ins Internet einwählen. Lediglich die Folgekosten müsste die Kommunen übernehmen. Nach derzeitigem Stand entsprechen diese Gebühren etwa der Höhe eines Telefonanschlusses, also rund 39 Euro pro Monat.

Als mögliche Standorte hat sich der Gemeinderat zum einen auf die Eichwaldhalle festgelegt. Einerseits könnte das WLAN dann von den Gemeinderäten selbst während zukünftiger Sitzungen genutzt werden. Besucher und Gäste in der Halle wären außerdem weitere Nutznießer dieser Einrichtung.

Als Standort für einen zweiten Hotspot haben die Gemeinderäte den Dorfplatz ins Auge gefasst. Möglicherweise könnte diese Zone auch auf das evangelische Gemeindehaus ausgedehnt werden — falls kostenfreies Surfen und Chatten dort erwünscht sein sollte.

Ralf Jakob

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Puschendorf: Erneutes Nein zu Windrädern
Gemeinde fürchtet um seine Möglichkeiten zur Weiterentwicklung

PUSCHENDORF - Nein zu den Windkraftanlagen auf Kirchfembacher Grund: Der Puschendorfer Gemeinderat bleibt bei seiner ablehnenden Haltung.



Mit den bestehenden Windrädern im Westen haben sich die Puschendorfer arrangiert. Die neu geplanten bei Kirchfembach wollten sie nicht auch noch dulden. Dort will der Gemeinderat die 10-H-Regelung eingehalten wissen. © Foto: Ralf Jakob

Wie berichtet sollen unmittelbar hinter der westlichen Gemeindegrenzen von Puschendorf zwei Windräder errichtet werden. Schon in der Dezembersitzung hatte sich der Gemeinderat ablehnend geäußert.

Die ursprünglich, im Mai 2013, erfolgte äußerst knappe Zustimmung (sieben zu sechs Stimmen) zu den Planungen in der Nachbargemeinde ist wegen der veränderten technischen Ausstattung und verlängerten Rotorenflügeln auf eine neue Gesamthöhe von 200 Metern noch einmal zu beurteilen und zu genehmigen. Der Gemeinderat pocht nun auf die Einhaltung der inzwischen geltenden 10-H-Regelung, die bayernweit eine Entfernung vom Zehnfachen der jeweiligen Höhe des Windrads zur nächsten Wohnbebauung vorschreibt.

Grenzwerte eingehalten

Statt der nötigen 2000 Meter beträgt der Abstand zu den ersten Häusern nur 1300 beziehungsweise 1400 Meter. Die noch im Dezember ins Feld geführten hohen Geräuschimmissionen und der zu erwartende Schattenwurf bewegen sich gemäß der inzwischen vorliegenden Gutachten jedoch innerhalb der gesetzten Grenzwerte und könnten, so Bürgermeister Wolfgang Kistner, nicht mehr als Ablehnungsgrund herangezogen werden.

Der Gemeinderat lehnt die Errichtung aber wegen der dann weitgehend ausgeschlossenen Entwicklungsmöglichkeit der Gemeinde nach Westen ab und setzt auf die Einhaltung der 10-H-Regelung.

Puschendorf ist flächenmäßig die kleinste Gemeinde im Landkreis und hat nur begrenzt Raum für zukünftige Entwicklungen für Wohnbebauung oder Gewerbegebiete. Die Gemeinde sei „hier im Landkreiseck bereits von drei Seiten mit Windkraftanlagen belastet“ und könne auf keinen Fall bereits jetzt auf eine mögliche Entwicklung nach Westen verzichten, lautete die Argumentation aller drei Fraktionen und des Bürgermeisters.

Ralf Jakob

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Letzter Rettungsversuch in Puschendorf
Dorfeiche ist kräftig gestutzt worden - 16.02.2016

PUSCHENDORF - Die Dorfeiche in der Ortsmitte ist von einer Fachfirma kräftig gestutzt worden. Bürgermeister Wolfgang Kistner erklärte die Aktion in der jüngsten Gemeinderatssitzung als „letzten Rettungsversuch“.


Ihr Schicksal ist ungewiss. Selbst der Rückschnitt, sagen Baumexperten, garantiere nicht, dass es die alte Dorfeiche von Puschendorf noch lange macht. © Foto: Ralf Jakob

Ein Blitzeinschlag vor einigen Jahren habe dem betagten Baum weniger zugesetzt als der massive Pilzbefall, der nicht nur am Wurzelwerk, sondern nun auch in der Baumkrone in großem Ausmaß diagnositziert wurde. Ursprünglich sollten die Arbeiten dazu dienen, den Baum wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Denn zur Neustädter Straße hin war die Eiche viel kräftiger gewachsen als in Richtung Dorfplatz.

Neben toten Ästen wurde der Baum jetzt auch von vielen erkrankten Teilen befreit und symmetrischer geschnitten. Insgesamt mache der Baum einen schlechten Eindruck, so die Aussage der Baumexperten, die sich nicht sicher sind, ob die vor einigen Jahren in einem Gutachten prognostizierte Lebensdauer von höchstens noch zehn Jahren zutreffen wird. Man müsse das Frühjahr abwarten und sehen, wie der Baum austreibt.

Da die Eiche an einer sehr belebten Kreuzung an der Kreisstraße steht, könne man sie „nicht in Würde sterben lassen“, wie es andernorts praktiziert wird, sagt Kistner. Sollte der Rettungsversuch scheitern, „muss die Eiche weg“.

Die Eiche hat für Puschendorf eine zentrale Bedeutung. Denn sowohl das Eichenblatt im Gemeindewappen wie die Gemeindefarben „Grün und Gelb“ gehen teils auf den hochbetagten Baum zurück. Der weitverbreiteten Annahme im Ort, wonach das Alter der Eiche auf 900 Jahre und mehr zu schätzen ist, hatten Gutachter indes schon vor Jahren widersprochen. Nach einer Jahresringanalyse kann man nur von einem Alter von etwa 300 Jahren ausgehen.

Eine zweite Eiche, die das Naturdenkmal einmal ersetzen soll, wurde im vergangenen Oktober gepflanzt. Inwieweit sich der Niedergang der alten Eiche als Symbol für Kraft und Stärke auch auf das Dorfleben auswirken könnte, darüber wird eifrig spekuliert. Schließlich heißt es selbst in einem alten Kärwa-Lied des Orts, „solange die alte Eiche in Puschendorf noch steht, hört die Gemütlichkeit in Puschendorf nicht auf.“

Ralf Jakob

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Geht Puschendorfs Obst- und Gartenbauverein der Saft aus?
Der Vorsitzende Richard Mährlein tritt zurück, ein Nachfolger ist nicht in Sicht - 26.01.2016

PUSCHENDORF - Der Obst- und Gartenbauverein Puschendorf weist mit 91 Jahren ein stolzes Alter auf. Sein Mosthaus, in dem die Bürger ihre eigenen Früchte zu Saft verarbeiten lassen können, ist über die Grenzen der Gemeinde hinaus beliebt. Und doch ist der Wurm drin: Am 12. Februar bei der Jahreshauptversammlung in den Rangaustuben der Eichwaldhalle wird Richard Mährlein nach 25 Jahren von seinem Amt als Vorsitzender zurücktreten. Ein Nachfolger ist nicht in Sicht, der Verein droht, gegen die Wand zu fahren. Was nun? Auch das haben wir Richard Mährlein gefragt.



Derzeit gibt es draußen nichts zu tun, da bleibt auch Richard Mährlein nur der Wintergarten. © Foto: Ehm

Was steht im Januar auf der To-do-Liste des Gärtners an, Herr Mährlein?

Richard Mährlein: Jetzt ruht der Garten. Ich räume im Herbst nicht großartig auf, sondern lasse meine Stauden niederfrieren und schneide sie im Frühjahr zurück. Für den Winterschnitt bei den Obstbäumen braucht es einen frostfreien Tag, aber da kann man abwarten, dafür ist Zeit bis März.

Erst ließ der Winter auf sich warten, die Pflanzen trieben schon wieder aus, jetzt kommt die Kälte mit Macht. Was bedeutet das für den Garten?

Mährlein: Die Schneeglöckchen haben schon rausgespitzt, die könnten erfrieren. Beim Obst muss man abwarten. Als Klein-Imker machen mir derzeit eher die Bienen Sorge. Aufgrund der milden Temperaturen ging die Brut sehr lange. Die Frage ist, ob die Futtervorräte ausreichen. Eventuell kommen die Völker gar nicht oder nur sehr schwach über den Winter. Aber da braucht es genauso eine gewisse Gelassenheit und Demut wie beim Gärtnern, denn die Witterung können wir zum Glück nicht beeinflussen.

Bleiben Sie auch gelassen, wenn Sie an den 12. Februar denken?

Mährlein: Ich wollte mein Amt schon länger niederlegen. Bei der letzten Wahl habe ich mich bereit erklärt, das Ganze noch einmal für zwei Jahre, als eine Art Übergangszeit, zu machen. Wir haben frühzeitig SOS gefunkt, einen Aufruf im Gemeindeblatt veröffentlicht — alles vergeblich. Aber ich hoffe, dass sich bei unserer Versammlung doch noch jemand findet, der das Amt des Vorsitzenden übernimmt. Falls nicht, dann steht das Gespenst der Auflösung des Vereins im Raum.

Sie lassen sich also nicht mehr breitschlagen?

Mährlein: Ich werde definitiv zurücktreten. Ich habe meine Enkelkinder, meine Hobbys und noch manche Pläne. Mit 68 Jahren muss jetzt dafür etwas mehr Zeit sein.

Der Obst- und Gartenbauverein zählt rund 240 Mitglieder, warum findet sich niemand?

Mährlein: Unser Problem ist die Altersstruktur. Ich denke, wir liegen im Schnitt bei 60 Jahren. Es fehlt einfach der Mittelbau um die 40. Ich habe viel Verständnis dafür, dass jüngere Menschen beruflich oft sehr eingespannt sind, dazu kommt die Familie. Und wenn jemand als Neubürger nach Puschendorf zieht und vielleicht ein Haus baut, hat er sicher auch noch andere Ziele, als gleich ein Ehrenamt zu übernehmen. Aber wenn dieses Engagement immer weiter nachlässt, und da haben ja nicht nur wir Gärtler Probleme, verändert das auch eine Gemeinde. Meine Sorge ist, dass Puschendorf zum reinen „Wohlfühl- und Schlafdorf“ wird. Aber ein lebendiges Dorf braucht aktive Bürger.

Ist das Image eines Obst- und Gartenbauvereins einfach zu bieder?

Mährlein: Wir haben, das kann ich rückblickend sagen, das Image des Kleingärtners längst abgelegt und treten für naturnahes Gärtnern ein. Wir haben ökologisches Bewusstsein vermittelt und dafür geworben, kein Trinkwasser als Gießwasser zu verwenden oder auf die Bedeutung der Fassadenbegrünung und des Hausbaumes hingewiesen, um nur einige Punkte zu nennen. Mit dem Klimawandel warten neue Herausforderungen: Ob Stauden, Büsche oder Bäume — wir müssen Sorten suchen, die das verkraften.

Was würde die Auflösung des Vereins bedeuten?

Mährlein: Das hieße, der Verein existiert nicht mehr, sämtliche Leistungen für die Mitglieder, etwa kostenlose Beratung und Fachvorträge, würde es nicht mehr geben. Das Vermögen und alle Sachwerte fielen an die Gemeinde. Das wäre schade, gerade für unsere über die Ortsgrenzen hinaus beliebte Mosterei, für die auch heuer schon wieder ein Team bereitsteht.

Und was, wenn sich am 12. Februar nun doch keine Hand hebt?

Mährlein: Dann bricht in Puschendorf nicht nur ein Stück Tradition weg. Irgendwie würden wir damit das Band zur Natur, unserer Lebensbasis, zerschneiden. Freilich, wenn die Leute kein Interesse zeigen, dann wäre der Verein am Ende. Aber ich will der Versammlung nicht vorgreifen. Für mich war das Ehrenamt keine Last. Ich habe viel dabei gelernt, Kontakte geknüpft, viel Freude gehabt. Und das finde ich großartig.

Interview: Harald Ehm

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Freunde aus Italien in Puschendorf
25 Jahre Partnerschaft mit Castelnuovo - 14.01.2016

PUSCHENDORF - „Ein Besuch in Puschendorf ist für mich wie Nach-Hause-Kommen.“ Dieses Lob sprach der neue Bürgermeister aus der Partnergemeinde Castelnuovo-Berardenga, Fabricio Nepi, bei den Feierlichkeiten zum 25-jährigen Jubiläum der Partnerschaftsbeziehung aus.



Die beiden Bürgermeister Fabricio Nepi und Wolfgang Kistner (r.) beim Austausch von Gastgeschenken anlässlich des Jubiläums der kommunalen Partnerschaft. © Foto: Ralf Jakob

Der 38-Jährige, der zugleich auch Bezirkspräsident von Siena ist, hatte bereits als Jugendlicher an deutsch-italienischen Treffen teilgenommen, unter anderem als Spieler bei Fußballturnieren. Jetzt stand er an der Spitze einer 26-köpfigen Besuchergruppe aus der Toskana. Viel habe sich in den vergangenen Jahren verändert in der großen Politik und vor allem in der Art und Weise miteinander zu kommunizieren, sagte Nepi. Geblieben seien jedoch die vielen Freundschaften, die sich im Laufe der Jahre zwischen den beiden Gemeinden und einzelnen Menschen entwickelt haben. Garant für diese guten Beziehungen sei immer die große Gastfreundschaft in den jeweiligen privaten Quartieren gewesen.

„Wenn man Menschen kennenlernen will, muss man in die Dörfer und in die Familien gehen“, bestätigte auch Altbürgermeister Karlheinz Merz, der während seiner Amtszeit von 1996 bis 2002 die Partnerschaft stark gefördert hatte. Inzwischen sind seine Italienischkenntnisse so gut, dass er den Gästen aus der Toskana eine Stadtführung durch Erlangen in ihrer Muttersprache anbieten konnte.

Bürgermeister Wolfgang Kistner und der deutsch-italienische Freundeskreis mit seiner Vorsitzenden Monika Hampel hatten innerhalb kürzester Zeit ein attraktives Besuchsprogramm zusammengestellt. Besonders schwärmten die Teilnehmer der Delegation von einer Bierverkostung in einer der vielen mittelständischen Brauereien in Oberfranken. In Hallerndorf wurde nicht nur Flüssiges kredenzt, sondern auch zum Gansessen geladen.

Protokollarischer Höhepunkt des Treffens war die Anbringung einer Gedenkplakette bei der erst im Oktober neu gepflanzten Eiche, die dereinst die inzwischen in die Jahre gekommene Dorfeiche ersetzen soll. „Möge der Frieden in Europa dauerhaft erhalten bleiben und die Freundschaft zwischen den Nationen und innerhalb des Deutschen Volkes wachsen und gedeihen wie diese Eiche“, so ist es zur Erinnerung auf einem Metallschild zu lesen. „Wir als kleine Gemeinde können mit Basisarbeit an diesem Ziel von Freundschaft und Frieden zwischen den Völkern mitwirken“, sagte Monika Hampel beim den viertägigen Besuch abschließenden Festbankett in der Eichwaldhalle. Nach einem Rückblick auf die vergangenen 25 Jahre lebendiger Partnerschaft wurden gegenseitig Geschenke ausgetauscht, ein fränkisches Vier-Gänge-Menü verputzt und bei italienischer Livemusik bis weit in die Nacht hinein gefeiert und getanzt.

Ralf Jakob

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Puschendorfer sind sauer auf Langenzenn
Windräder im Grenzbereich bei Kirchfembach sorgen für Ärger — Fairness wird vermisst - 12.01.2016

PUSCHENDORF - Durch die Bank erbost sind die Gemeinderäte über die Pläne im Nachbarort Langenzenn, direkt an der Gemeindegrenze nordwestlich von Kirchfembach zwei weitere Windräder mit einer Gesamthöhe von 200 Metern zu bauen. Die Wortmeldungen dazu fielen reichlich deftig aus.


Windräder an Gemeindegrenzen sind nicht immer gern gesehen. Die Puschendorfer ärgern sich derzeit über ein Langenzenner Projekt. © Foto: Wraneschitz

Besonders die Ankündigung aus dem Langenzenner Stadtrat, man werde über etwaige Bedenken der unmittelbaren Nachbarn einfach hinweggehen, erregte die Gemüter. Als „Frechheit“ bezeichnete Klaus Madinger (CSU) dieses Vorgehen. Stephan Buck formulierte es vorsichtiger: Die beiden geplanten Windkraftanlagen erschwerten die Fairness unter den Gemeinden.

Entgegen der in Bayern geltenden 10-h-Regelung, die einen Mindestabstand vom Zehnfachen ihrer Höhe zu Wohngebäuden in Gebieten mit Bebauungsplänen vorsieht, beharren die Planer auf dem Standort der beiden Windräder, obwohl sie nur 1300 und 1400 Meter (statt den erforderlichen 2000 Metern) von den ersten Wohnhäusern in Puschendorf entfernt liegen. Klaus Fleischmann (SPD) forderte ein, dass man sich an diese 10-h- Regelung halten sollte.

Folgende weitere Bedenken wurden in der Sitzung genannt: Eine weitere Entwicklung der flächenmäßig kleinsten Kommune im Landkreis Fürth nach Westen wäre bei Errichtung der vorgesehenen Windkraftanlagen „beeinträchtigt“, eine zukünftige Bebauung „erheblich eingeschränkt“.

Der Schattenwurf auf Puschendorf wäre gerade bei tiefstehender Abendsonne zu stark. Nach Aussage von Bürgermeister Kistner gibt es schon jetzt durch die bestehenden Windräder auf der Gemarkung Zweifelsheim Bereiche, in denen Schattenwurf und der sogenannte Stroboskopeffekt feststellbar sind.

Lärmbelästigung befürchtet
Regelmäßig seien auch Geräusche der bestehenden Windräder aus der Gemarkung Emskirchen-Pirkach in Puschendorf zu hören, obwohl diese Windräder wesentlich weiter vom Ort entfernt stehen als die geplanten Anlagen bei Kirchfembach. Und dies trotz aller Lärmgutachten, die keine übermäßige Lärmbelastung prognostizieren, stellte Kistner fest. Man habe eben die Befürchtung, dass sich dieser Effekt bei der Errichtung weiterer Windräder noch verstärken werde.

Der Gemeinderat äußerte den Wunsch an die Nachbargemeinden, dass Windkraftanlagen grundsätzlich an solchen Stellen errichtet werden, an denen die Belastungen sich nur auf das eigene Gemeindegebiet auswirken.

Anscheinend scheue man sich in Langenzenn, vergleichbare Anlagen im Südwesten des eigenen Gebietes zu errichten, weil man dort die Auseinandersetzung mit der Bevölkerung meidet. Der Gemeinderat legte auch Wert auf die Feststellung, dass man nicht grundsätzlich gegen die Nutzung der Windkraft sei. Vier Windräder in unmittelbarer Nähe seien bereits akzeptiert worden.

Ein einziger Gemeinderat, Günter Lodderstaedt, vertrat die Auffassung, dass man auch in diesem Fall die „Unannehmlichkeiten“ in Kauf nehmen müsse. Denn andernfalls schaffe man die Energiewende nicht. Doch die überwiegende Mehrheit im Gemeinderat würde den Klageweg beschreiten wollen, sollten die vorgebrachten Einwände keine Beachtung bei den Planern und Entscheidern finden.

Ralf Jakob

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Schacher verlässt den Puschendorfer Gemeinderat
Ohne Begründung: SPD-Mann legt Mandat nach 32 Jahren nieder - 29.12.2015

PUSCHENDORF - Die letzte Gemeinderatssitzung des Jahres endete mit einem Paukenschlag: SPD-Gemeinderat Bertram Schacher reichte kurz vor der Sitzung seinen Rücktritt zum Jahresende ein.



Der SPD-Mann Bertram Schacher hört auf. © Foto: Jakob

Weil Schachers Schreiben zu kurzfristig eingetroffen war, konnte das Thema nicht mehr auf die Tagesordnung gesetzt werden. Es wurde lediglich unter „Bekanntgaben“ verlesen. Entgegen früherer Vorschriften, in denen festgelegt war, dass man Ehrenämter nicht ohne weiteres ablehnen oder von ihnen zurücktreten kann, ist dies seit vergangenem Jahr möglich, erklärte Bürgermeister Wolfgang Kistner. Aufgrund einer Änderung im Gemeinde- und Landkreiswahlgesetz ist es nicht mehr notwendig, für einen solchen Schritt einen Grund anzugeben. Die Ausübung des Amts ist aber erst dann beendet, wenn der Gemeinderat den Rücktritt förmlich und verbindlich festlegt. Dies ist erst zur nächsten regulären Sitzung im Januar möglich.

In der SPD-Postille „Orts-Gespräch“, die kurz nach der Gemeinderatssitzung an alle Haushalte verteilt worden war, hatte Schacher seinen Rücktritt schon erwähnt. Eine Begründung wird nicht genannt.

Mehr Worte verwendeten Bürgermeister Kistner und Stephan Buck (Freie Wähler). Beide Politiker nannten den Schritt Schachers „sehr bedauerlich“. Für Kistner scheidet damit ein „aktiver und langjähriger Gemeinderat“ und ausgewiesener Fachmann aus. Auch Buck lobte bei der Weihnachtsfeier der Gemeinde das Wirken des langjährigen SPD-Fraktionssprechers. „Auch wenn wir oft unterschiedlicher Meinung waren, so lagen unsere Auseinandersetzungen immer auf der Sachebene und dienten dem Wohl der Gemeinde.“



In einem Schreiben an die Fürther Nachrichten erinnert Schacher an sein nunmehr 40-jähriges kommunalpolitisches Engagement, davon 32 Jahre als Gemeinderat. Von 1984 bis 1996 war er 2. Bürgermeister und danach seit nahezu 20 Jahren Fraktionssprecher der SPD. „In all diesen Jahren ist viel geschehen“ schreibt der 58-Jährige und dann: „Manchmal ist es einfach Zeit zu gehen.“

Erst jüngst war Schacher für sein großes Engagement bei der Gründung und Pflege der Partnerschaft mit der toskanischen Gemeinde Castelnuovo-Berardenga anlässlich der 25-Jahr-Feier ausgezeichnet und geehrt worden. Den Vorsitz beim Deutsch-Italienischen Freundeskreis, den er 1997 gründete, hatte Schacher ebenso wie den Vorsitz des SPD-Ortsvereins bereits vor einigen Jahren aufgegeben.

Ralf Jakob

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Puschendorf: Lieber saure Zipfel
Freie Wähler feiern selbstbewusst 25. Geburtstag - 25.12.2015

PUSCHENDORF - Ihr 25-jähriges Jubiläum haben Puschendorfs Freie Wähler unlängst im Gasthaus Bader gefeiert. Die gängige Praxis, als parteilose Kandidaten in der Kommunalpolitik anzutreten und sich zu engagieren, existiert natürlich schon viel länger.


Urkunden und Ehrennadeln überreichte Gabi Schmidt (3. von links) an die tatkräftigen Mitglieder des Ortsverbandes (von links): Vorsitzender Stephan Buck, Gründungsvorstand Hans Schobert, Wolfgang Opitz, Gerhard Dörr, Ingrid Mannert, Alexander Dörr, Adolf Reeger, Heinz Eckert und Albert Trommer. © Foto: Jakob

Genau genommen schon seit der Gründung der Bundesrepublik Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg. Damals bei den ersten Kommunalwahlen der jungen Republik traten bereits unabhängige Kandidaten zur Kommunalwahl an, um das Notwendige für ihr Dorf selbst zu bestimmen. So gab es anfangs im Ort die „Wählerliste Parteilos“, später die „Einheitsliste Dorfgemeinschaft“ und ab 1978 die „Parteilose Wählergemeinschaft“ (PWG). Nachdem die beiden großen Volksparteien eigene Vereine im Ort gegründet hatten, entschied sich die PWG dazu, ebenfalls eine feste Vereinsstruktur zu schaffen, um sich auch zwischen den Wahlen deutlicher profilieren zu können.

Die offizielle Gründungsversammlung mit anfänglich 17 Bürgerinnen und Bürgern fand am 12. Oktober 1990 statt. Der damalige Gründungsvorsitzende Hans Schobert ließ bei der Jubiläumsfeier nochmals die Geschichte der Freien Wähler vor und nach diesem Akt Revue passieren. Heute, so der Vorsitzende Stephan Buck, könne man durchaus stolz sein auf das Erreichte. Politisch sind die Freien Wähler (FW), wie sie sich seit 15 Jahren bezeichnen, als aktive Kraft für Puschendorf anerkannt. Der Anteil der Wählerstimmen konnte immer weiter gesteigert werden.

Bei der letzten Kommunalwahl 2014 fehlten nur wenige Stimmen, um stärkste Fraktion im Gemeinderat zu werden, berichtete Buck. In der nunmehr fünfköpfigen Fraktion sitzt mit Christian Auerochs der jüngste Gemeinderat und mit Edith Hamersky die einzige Gemeinderätin. „Mit guten Ideen, aber auch mit Tatkraft haben unsere Gemeinderäte seit Jahrzehnten den Ort mitgestaltet, nicht zuletzt, weil sie oft auch politische Mitbewerber überzeugen konnten und dort auf offene Ohren gestoßen sind“, sagte Buck, der seit dem vergangenen Jahr auch als 2. Bürgermeister fungiert.

In der Region haben sich die Freien Wähler mit ihrem Dreikönigsfrühschoppen, den sie seit nunmehr 19 Jahren veranstalten, einen Namen gemacht. Um die Unabhängigkeit von Bayern zu demonstrieren, werden dabei inzwischen „saure Bratwürste“ und keine Weißwürste, wie in den Anfangsjahren, mehr serviert. Seit 20 Jahren veranstalten die Freien Wähler Ausflüge an Ostern und Pfingsten und beteiligen sich mit einem Bratwurst- und Glühweinstand beim Adventsmarkt. Der zum Jahresende an alle Haushalte verteilte FW-Terminkalender ist wegen der Angabe aller wichtigen Veranstaltungen im Ort sehr beliebt und hängt in unzähligen Wohnungen an der Wand. Zur Jubiläumsfeier wurden die anwesenden Gründungsmitglieder Werner Bader, Rudi Eder, Gerhard Dörr, Adolf Weghorn, Klaus Ray, Adolf Reeger, Heinz Eckert sowie Gründungsvorstand Hans Schobert und der aktuelle Vorsitzende Stephan Buck von der FW-Landtagsabgeordneten Gabi Schmidt mit Urkunden und einem kleinen Geschenk bedacht.

RALF JAKOB

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Thai-Weihnacht in Puschendorf
Der Nikolaus verschenkt Eistüten - 22.12.2015

PUSCHENDORF - Das Fest einmal ganz anders: In den Räumen der Diakonie-Gemeinschaft veranstaltete der Kontaktkreis „Saisampan“ die „Thai-Weihnacht“, den interkulturellen Weihnachtstreff für in Deutschland lebende thailändische Frauen und deren Familien.



Bei der Thai-Weihnachtsfeier für thailändische Frauen und ihre deutschen Familien kommt auch Sankt Nikolaus zu Besuch und beschenkt die Kinder. © Foto: Jakob

Mehr als 250 Gäste aus ganz Nordbayern feierten das bedeutendste christliche Fest mit original thailändischen Gerichten und mit einem thai-deutschen Kulturprogramm. „Es freut uns, dass Sie das Wort Weihnachtsfreude ganz wörtlich nehmen und ein fröhliches Fest feiern“, sagte Schwester Evelyn Dluzak stellvertretend für die Diakonissen.

Ein erstmals präsentiertes Weihnachtsmusical bestätigte diese Aussage. Für das Besondere an diesem Tag sorgten die thailändischen Frauen, die einem größeren Publikum ihre heimischen Tänze in Originaltracht vorführten und in vielfältiger Auswahl thailändische Spezialitäten servierten. Auch die Kinder traten mit Tänzen, Liedern und Gedichten auf.

Schwester Lina Pommer von der Diakonie-Gemeinschaft, die selbst 18 Jahre in Südthailand als Krankenschwester gearbeitet hat und die Sprache perfekt beherrscht, betreut seit vielen Jahren die thai-deutschen Familien und organisierte bislang dieses aufwändige Fest. Die Hauptverantwortung konnte sie nun in jüngere Hände geben. Sascha Steinlicht aus dem Nachbarort Hagenbüchach moderierte gemeinsam mit seiner Frau das Fest. Der Erlös der großen Tombola kommt in diesem Jahr der Flüchtlingshilfe in Deutschland zugute.

Ralf Jakob
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Puschendorfs Prachteiche wird gestutzt
Betagter Baum könnte aus dem Gleichgewicht geraten - 04.12.2015

PUSCHENDORF - Die alte und die neue Dorfeiche haben den Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung beschäftigt.



Die Dorfeiche in Puschendorf, an einem sonnigen Herbsttag. © Ralf Jakob

Die betagte Eiche, deren Alter Experten zuletzt auf 300 bis 400 Jahre schätzten, bedarf wegen des hohen Anteils von Totholz dringend weiterer Pflege. Ein größerer Rückschnitt sei nötig, um den Baum wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Dies hätten jüngste Gutachten zweier Fachfirmen übereinstimmend ergeben, so Bürgermeister Wolfgang Kistner. Eine Fachfirma aus Windsbach wird nun mit den Pflegemaßnahmen betraut.

Wie berichtet, war zum „Tag der Deutschen Einheit“ direkt neben der alten Eiche ein neues Exemplar gepflanzt worden. Der Gemeinderat beschloss nun einstimmig, daran eine Plakette in der Größe von 20 mal 30 Zentimetern anbringen zu lassen.

Auf ihr soll zu lesen sein: „In dankbarer Erinnerung an 25 Jahre Deutsche Einheit und das 25-jährige Jubiläum der deutsch-italienischen Partnerschaft Puschendorf-Castelnuovo Berardenga. Möge der Frieden in Europa dauerhaft erhalten bleiben und die Freundschaft zwischen den Nationen und innerhalb des Deutschen Volkes wachsen und gedeihen wie diese Eiche.“

raj
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Seniorenmesse in Puschendorf
Die Polizei war gut beschäftigt - 21.11.2015

PUSCHENDORF - Über 1000 Besucher lockte die diesjährige Seniorenmesse des Landkreises nach Puschendorf. Zum zweiten Mal konnten sich Interessierte über Themen wie Rentenversicherung oder altersgerechtes Wohnen informieren. Zusätzlich wurden Gedächtnistraining oder verschiedene sportliche Aktivitäten angeboten.



Ob der Test zur Reaktionsfähigkeit oder die Beratung zur Einbruchssicherung – der Infostand der Polizei war gut besucht. © Foto: Simon Schübel

Die Polizei hatte alle Hände voll zu tun: Am Stand der Ordnungshüter herrschte großer Andrang. Während die Kripo über Einbruchssicherung und Betrugsmaschen wie den Enkeltrick informierte, konnten die Besucher daneben ihre Reaktionsgeschwindigkeit testen. Dazu setzten sie sich auf einen Stuhl und mussten auf Kommando ein Pedal drücken. Dadurch zeigten die Beamten neben dem „Bremsweg“ bei verschiedenen Wetterbedingungen und Geschwindigkeiten auch, wie lange es dauert, bis man beim Autofahren auf eine veränderte Situation reagiert.

Während am einen Ende der Halle Umzugsservices ihre Dienste anboten, konnten sich die Besucher am anderen Ende darüber informieren, wie sie möglichst lange selbstbestimmt in den eigenen vier Wänden wohnen bleiben können. Ein Punkt dabei ist der altersgerechte Umbau. Dazu gehören neben der Barrierefreiheit auch spezielle Betten, die höhenverstellbar sind oder mit sogenannten Patientenaufrichtern ausgestattet werden können.

Bei verschiedenen Mitmachaktionen konnten die Besucher bei Sitzgymnastik und Tanzkursen aktiv werden. Um Geist und Körper fit zu halten, bot die Deutsche Qigong Gesellschaft einen Schnupperkurs an. „Qigong ist eine chinesische Bewegungs- und Meditationsform“, erklärte Johanna Schwager von der Deutschen Qigong Gesellschaft. „Es ist eine gute Möglichkeit, auch im hohen Alter beweglich zu bleiben.“ Einige Senioren interessierten sich für das Angebot und besuchten die Präsentation am Mittag. An anderer Stelle hatte ein Seniorenladen seinen Stand eröffnet. Zum Verkauf standen dort Seniorentelefone mit extra großen Tasten, Rollatoren oder Vergrößerungsgläser.

Eselsbrücken helfen
In den Räumen der Ergotherapiepraxis in der Konferenzhalle boten Iris Birkenfeld und ihre Kolleginnen Gedächtnistests an. Mit einfachen Aufgaben konnten die Besucher herausfinden, ob bei ihnen Demenzgefahr besteht. „Falls ein Test ergibt, dass jemand eine erhöhte Gefahr aufweist, können wir auch gleich Therapieangebote vermitteln“, sagte Birkenfeld. In einem Nebenraum machte Karen Sommermann einfache Übungen zum Gedächtnistraining. „Am einfachsten ist es, einen Namen mit einer Besonderheit zu verknüpfen“, erklärte Sommermann. „Das kann die Kleidung sein, oder ein besonderes Merkmal, das Geburtsdatum. Alles, was hilft, sich den Namen zu merken.“

Besonders die Möglichkeit, verschiedene Tests zu machen, gefiel Inge Friedrich. „Ansonsten macht man ja nicht einfach so einen Hörtest oder lässt den Blutdruck untersuchen“, sagte Friedrich. Die 75-Jährige, die im Wilhermsdorfer Seniorenbeirat aktiv ist, findet es gut, dass die Messe im Landkreis stattfindet. „Dass auch Kosmetik angeboten wird, ist sehr gut“, sagte Friedrich lachend.

Bei den zahlreichen Vorträgen, die über den Tag verteilt gehalten wurden, ging es um verschiedene seniorenrelevante Themen. Einerseits gingen die Referenten auf selbstbestimmtes Wohnen im Alter in allen Facetten ein. Die Palette reichte hier von pflegeleichten Seniorengärten bis zu Maßnahmen für den altersgerechten Umbau. Passend zu Letzterem konnten sich die Besucher ebenfalls gleich über Finanzierungsmöglichkeiten und staatliche Förderprogramme für den Umbau der eigenen Wohnung informieren. Parallel dazu fanden auch Informationsveranstaltungen zu Rentenversicherung und Betreuungsrecht statt.

Das Ehepaar Meyer aus Langenzenn war nach Puschendorf gekommen, um sich Informationen zu den verschiedenen Bereichen zu holen. „Früher oder später ist man darauf angewiesen und dann ist man froh, wenn man sich schon schlau gemacht hat“, waren sich die Meyers sicher. Auch wenn ihnen der Aufbau der Messe etwas zu unübersichtlich war. „Wenn die Stände nach Themen zusammengestellt wären, könnte man sich besser zurechtfinden.“

Simon Schübel
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Frankens lieblichste Madonna steht in Puschendorf

Die Volkshochschule Langenzenn machte sich zu einem historischen Spaziergang in den Nachbarort auf - 06.11.2015

LANGENZENN/PUSCHENDORF - Einmal das Augenmerk auf den „kleinen Nachbarn“ Puschendorf zu richten: Das war Ziel eines „historischen Spaziergangs“ der Volkshochschule Langenzenn in das benachbarte 2200-Seelen-Dorf.



In der Krypta von St. Wolfgang zeigt Kirchenführerin Erika Hütten, was von dem Schacht zur Oberkirche blieb. Hier deponierten Pilger einst Opfergaben. © Foto: Ralf Jakob

Trotz strahlenden Sonnenscheins war das Interesse allerdings „überschaubar“. Sigrun Häuser, Dozentin und Mitarbeiterin der VHS, focht dies nicht an. Ihr war es wichtig, das gesammelte Wissen unter die Leute zu bringen und zugleich das herrliche Herbstwetter zu genießen.

Erste Station auf dem Weg nach Puschendorf war der Besuch beim Hügelgrab im Hardwald. Der Grabhügel aus der Hallstattzeit (um 400 v. Chr.) hatte einen Durchmesser von 30 Metern und eine Höhe von 2,5 Metern. Hauptsächlich bestand er aus sauber geschichteten Sandsteinquadern, die angeblich aus einem Steinbruch bei Puschendorf stammten. Geschätzte 1100 Fuhren waren notwendig, um das Baumaterial heranzuschaffen, berichtete Häuser.

Wiederentdeckt wurde die Grabstätte erst im Jahre 1896. Sie deutet darauf hin, dass es weit vor der ersten urkundlichen Erwähnung Langenzenns im Jahr 903 schon zur Besiedelung gekommen sein muss.

Der erste Halt in Puschendorf galt dann der Sankt-Wolfgangs-Quelle, nur wenige Meter oberhalb der heutigen Bahnlinie im Wald gelegen. Der Sage nach soll hier einst ein Einsiedler namens Ulfilo gelebt haben, der seine Klause neben der Wolfgangsquelle hatte. Dieser fromme Mann war ein liebevoller Mensch, zu dem viele Gläubige kamen. Nach einer Handauflegung durch Ulfilo und einem Trunk aus der Wolfgangsquelle seien viele seiner Besucher gesund nach Hause zurückgekehrt, heißt es in der Legende. Das kühle Nass ist in diesem Jahr erstmals seit langer Zeit nahezu versiegt, sodass keine Stärkung aus der Quelle möglich war.

In der nahe gelegenen evangelischen Sankt-Wolfgangs-Kirche erfuhren die Besucher, dass es sich bei dem Gotteshaus nicht um eine Kirchenburg handelt, obwohl der umgebende Wassergraben darauf schließen lässt. Weit vor dem Bau des Gotteshauses, erklärte Kirchenführerin Erika Hütten, stand an gleicher Stelle ein Jagdschlösschen Nürnberger Patrizier.

Nach einer alten Sage kam Junker Elmar, der Sohn des Schlossherrn, durch einen besonders tragischen Fall von Mobbing, wie man heute sagen würde, ums Leben. Worauf der geschockte Vater beschloss, das Schloss dem Erdboden gleich zu machen und an seiner Stelle eine Kirche zu errichten. Der Wassergraben rundum blieb erhalten — bis heute.

Die dem heiligen Sankt Wolfgang geweihte Kirche muss in ihren Anfängen Ziel zahlreicher Pilger gewesen sein. Kirchenführerin Hütten wies in der Krypta, dem ältesten Teil der Kirche, auf einen direkten Schacht zur Oberkirche hin, der auf der Rückseite des Hochaltars seinen Eingang hatte. Von dort oben konnten die Pilger Opfergaben und Spenden hinein geben, um Heilung oder Erhörung ihrer Gebetsanliegen zu erhalten.

Die im Jahr 1491 nach zweijähriger Bauzeit fertiggestellte Kirche ist in ihrer ursprünglichen Form bis heute erhalten. Auch nach der Reformation sind alle spätgotischen Bilder und Altäre an Ort und Stelle geblieben. Wegen der natürlichen und jugendlichen Darstellung der Maria im südlichen Marienaltar spricht man hier auch von der „lieblichsten Madonna Frankens“. „Unbedingt sehenswert und reizvoll“ — mit diesen Worten beschloss Häuser den Besuch in Puschendorf, bevor es wieder über den Wanderweg durch den Hardwald zurück nach Langenzenn ging.

Ralf Jakob


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Puschendorfer Rabblkiste ist eröffnet

Vorerst nur zwei Kinder in der Krippe - 03.11.2015

PUSCHENDORF - Frisch, fröhlich und modern – so präsentierte sich die neu gestaltete Kinderkrippe „Rabblkiste“ im umgebauten ehemaligen Bürgertreff am Tag der offenen Tür.


Bisher spielen in der Puschendorfer Krippe „Rabblkiste“ nur zwei Kinder. Die Einrichtung bietet als noch viel Platz. © Foto: Ralf Jakob


Zahlreiche Besucher, darunter auch die Gemeinderäte, waren in den umgebauten Räumen unter den Gästen. Freundliche Farben innen und außen sowie ganz moderne Einrichtungsgegenstände vom Kinderbett bis zu den sanitären Einrichtungen im Miniaturformat beeindruckten sichtlich.

Die Krippe möchte ein „Co-Zuhause“ für die ganz Kleinen zwischen sechs Monaten und drei Jahren sein, sagte Michael Bauer vom Humanistischen Verband Deutschlands, dem Träger und Betreiber der Krippe. Jeder soll sich „wie zu Hause fühlen“.

Von drei Prinzipien soll die Arbeit mit den Kindern geprägt sein: Offenheit, Individualität und als Serviceleistung für die Eltern. Auf die Beziehung und den guten Kontakt zwischen den Kindern und den Betreuerinnen wird besonderer Wert gelegt. Bürgermeister Wolfgang Kistner zeigte sich hoch erfreut, eine solch moderne Einrichtung in dem 1938 erbauten Gebäude nach der fast einjährigen Bauphase eröffnen zu können.

Nach einer energetischen Sanierung des Hauses mit Wärmeschutz und einer Holzpellets-Heizungsanlage konnte der Energieverbrauch um 56 Prozent gesenkt werden. So ist es im Konzept des planenden Architekturbüros nachzulesen.

Lichte Räume
In dem neuen Anbau strahlt Licht von drei Seiten in den abwechslungsreich gestalteten Gruppenraum. Die Krippe ist für eine Gruppe bis maximal zwölf Kinder konzipiert, jeweils mit Öffnungszeiten zwischen 7 Uhr morgens und 16, eventuell auch bis 17 Uhr, sagte die Leiterin Sylvia Goßler.

Derzeit ist die Krippe mit zwei kleinen Besuchern noch deutlich unterbesetzt. Weitere Kinder werden im Verlauf der nächsten Monate hinzukommen. Die volle Auslastung, da zeigten sich Bürgermeister Kistner, der Betreiber und die Krippenleitung zuversichtlich, wird im kommenden Jahr erreicht.

Ralf Jakob


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Puschendorf: Weihnachtsfreude im Schuhkarton

Rumänienhilfe bittet um Sachspenden für Kinder armer Familien - 02.11.2015

PUSCHENDORF - Die Aktion „Weihnachtsfreude für ein rumänisches Kind“ der Diakonie-Gemeinschaft läuft wieder auf Hochtouren. Zwar prüft, sortiert und verpackt die Rumänien-Packgruppe das ganze Jahr über immer dienstagmorgens gebrauchte Kleidung, die von einem großen Freundeskreis und der Bevölkerung angeliefert wird. Doch die Weihnachtspäckchenaktion ist für alle Helfer ein Höhepunkt im Jahr.


Magdalena Aschenauer und Heidi Hager (von links) aus der „Rumänienpackgruppe“ helfen Schwester Bärbel Pickel und Peter Jahn das ganze Jahr über. © Foto: Ralf Jakob


Obwohl sie den Arbeitsaufwand vervielfacht, sind die etwa ein Dutzend Helfer hoch motiviert, die Aktion auch beim 14. Mal zum Erfolg zu führen. Als Ziel hat Schwester Bärbel Pickel, die vor mehr als 20 Jahren die Rumänienhilfe ins Leben gerufen hat und bis heute mit großem Einsatz und Eifer begleitet, die letztjährig erreichte Zahl vorgegeben: 2700 Weihnachtspäckchen sollen es auch heuer mindestens werden, sagt sie.

„Die politischen und wirtschaftlichen Umstände haben sich zwar geändert, aber die Not der Menschen ist die gleiche geblieben“, berichteten jedes Mal aufs Neue die vielen freiwilligen Helfer, wenn sie von ihren Hilfstransporten zurückkehren. Inzwischen gebe es alles zu kaufen, nur zu Preisen, die auf einem ähnlich hohem Niveau wie in Deutschland liegen. Doch die Arbeitslosigkeit ist unverändert hoch, der Durchschnittsverdienst liegt bei etwa 200 Euro im Monat. Trotz der Zugehörigkeit zur EU ist es für viele Eltern noch immer nicht möglich, den eigenen Kindern ein Weihnachtsgeschenk zu besorgen. „Doch wenn man die Freude der Kinder sieht, geht einem das Herz auf und alle Arbeit zuvor ist vergessen“, sagt Peter Jahn, einer der Helfer und Fahrer bei den Transporten. Die beständige und verlässliche Unterstützung vor Ort durch die Hilfstransporte aus Puschendorf verhindere auch, dass die Menschen dort ihre Heimat verlassen, geben sich Schwester Bärbel und ihre Helfer überzeugt.

Schulmöbel transportiert

In diesem Jahr dürften sich die Hilfsgüter auf wohl 70 Tonnen belaufen, schätzt Peter Jahn. Sogar in die Südukraine hat die Initiative heuer schon geliefert, weil dorthin Tausende von Menschen aus den umkämpften Gebieten im Norden und Osten des Landes fliehen. Unter anderem 230 ausrangierte Stühle und 105 Tische aus Schulen in Großhabersdorf und Neuhof/Zenn gingen unter der Regie der Rumänienhilfe auf den Weg.

Möglich machen das die vielen persönlichen Kontakte des Helferkreises. „Derzeit haben wir sehr wenig Schulkinder-Bekleidung“, ergänzt Schwester Bärbel. Wenn die Kinder dort in die Schule kommen, brauchen sie etwas zum Anziehen. Gut erhaltene, gebrauchte Kleidung genüge den Zwecken. Aber in die Weihnachtspäckchen sollen auch neu gekaufte Sachen. Die Päckchen sollten die Größe eines Schuhkartons haben und neben Kleidung, Süßigkeiten sowie Spielzeug etwa Schulsachen und Hygieneartikel enthalten und auf die Bedürfnisse von Kinder allen Alters abgestimmt sein. Eine genaue Packliste und weitere Informationen gibt es bei der Diakonie-Gemeinschaft, Telefon (0 91 01) 70 40. Abgabetermin für die Geschenkpakete ist der 15. November.

Die Konferenzhalle der Diakonie-Gemeinschaft wird in den kommenden Wochen als große Pack- und Lagerhalle dienen. Bereits Ende November werden sich wieder mehrere Kleintransporter mit jeweils zwei ehrenamtlichen Fahrern auf die weite Reise nach Rumänien machen und neben warmer Winterkleidung auch die Päckchen mit „Weihnachtsfreuden für ein rumänisches Kind“ an etwa 30 verschiedene Orte bringen.

Dort werden sie dann rechtzeitig zum Weihnachtsfest an Kindergärten, Heime, armen Familien und Kindergruppen verteilt.

Da die Transporte trotz des großen ehrenamtlichen Einsatzes jedes Mal einige tausend Euro für Treibstoff, Versicherungen und Straßengebühren verschlingen, sind Geldspenden neben den Sachleistungen ebenso willkommen.

Das Spendenkonto mit dem Stichwort „Rumänien“ der Diakonie-Gemeinschaft lautet auf IBAN DE 20 7625 0000 0000 189803.

Ralf Jakob


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Teens auf der Suche nach biblischen Antworten

26.10.2015

PUSCHENDORF - 120 Teenager waren zum TeenTag des christlichen Jugendbundes Bayern in der Konferenzhalle in Puschendorf gekommen, um sich mit der Frage „ Sollte Gott etwas unmöglich sein?“ zu befassen.


Aktion beim Teen-Tag in Puschendorf © Anna Hetzner

Bibel und Glaube waren die Themen der Seminare. Neben einem von der Band Transit begleiteten Gottesdienst standen auch Kreatives und Actionreiches auf dem Programm für die Jugendlichen zwischen 13 und 17 Jahren. Bei verschiedensten Workshops konnten sie Armbänder flechten, tanzen oder ein Spiel aus Holz herstellen. Spaß und Adrenalin boten das Kistenstapeln, eine Hüpfburg oder Bungeerunning. Am Abend klang der TeenTag mit dem gemeinsamen Burgeressen und dem Auftritt des Kabarettisten Friedhelm Meisenkaiser erfolgreich aus.

Anna Hetzner


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Puschendorfer Traditionspflege mit Unterhaltungswert

Der Heimatverein feiert am Samstag, 24. Oktober, in der Eichwaldhalle sein 25-jähriges Bestehen

PUSCHENDORF - Gemessen an den Nachbargemeinden ist der Heimatverein Puschendorf noch ziemlich jung. Das hindert freilich keinen, das erste Vierteljahrhundert groß zu feiern. Geschehen wird das am morgigen Samstag beim großen Festabend in der Eichwaldhalle.



Informationstafeln stehen an den Wanderwegen rund um Puschendorf: Wolfgang Kistner (li.) und Richard Mährlein vom Gartenbauverein (re.) haben sie mit Karlheinz Merz erstellt. © Ralf Jakob

Erst im Jahr 1990 setzten sich auf Anregung des damaligen Bürgermeisters Johann Sämann einige Heimatfreunde zusammen, um die Erinnerung an die eigene Geschichte zu wahren. Heute, auf den Tag genau vor 25 Jahren, kamen 38 Interessenten zur Gründungsversammlung. Schnell wuchs die Zahl der Mitglieder auf rund 60. Heute zählt der Verein 90 Mitglieder. Sinn und Zweck, so hat man es sich auf die Fahnen geschrieben, ist die Erforschung der Heimatgeschichte und die Pflege fränkischen Brauchtums.

Die Vereinsleitung war seit Anfang an „Chefsache“, der jeweilige Bürgermeister steht dem Verein vor. Auf Johann Sämann folgten 1997 Karlheinz Merz, seit 2003 hat Wolfgang Kistner den Vorsitz inne. Es sind vor allem prägnante Veranstaltungen im Jahreskreis, mit denen der Heimatverein bei den Bürgern punktet und zugleich den Heimatgedanken weiterentwickelt. Mit dem traditionellen „Subb’n-Essen“ am Vorabend des Dreikönigstags beispielsweise lädt man die Bürger ein, gemeinsam ins neue Jahr zu starten und sich Stärke in Form einer deftigen und wärmenden Kartoffelsuppe „anzueignen“.

Der gemeinsame Ausflug jeweils im April führt in die nähere Umgebung, um die unmittelbare Nachbarschaft in den Fokus zu rücken. Ursprünglich war das eine Reaktion darauf, dass sich so mancher Puschendorfer in seinem langjährigen Urlaubsdomizil oder in fernen Ländern besser auskennt als zu Hause.

Als Anreiz zur Erkundung der eigenen Nachbarschaft hat die Sektion „Pflege und Anlegen von Wanderwegen“ fünf Wege angelegt und mit einem Eichblattsymbol ausgeschildert, die Puschendorf in jede Himmelsrichtung mit den Nachbarorten verbinden. Am Dorfplatz liefert eine Tafel die Übersicht. Eine Wanderbroschüre ist im Rathaus erhältlich, online ist sie auf der Website des Heimatvereins zu finden.

Manchmal lenkt der Heimatverein den Blick aber auch weit zurück in die Vergangenheit. 2008 wurde das Buch „Puschendorfer Geistlichkeit“ herausgegeben, das die Seelsorger der Sankt-Wolfgangs-Kirche und deren Lebensverhältnisse über fünf Jahrhunderte beschreibt. Ein bislang „unvollendetes Projekt“ ist das von Altbürgermeister Karlheinz Merz favorisierte Heimatmuseum. Objekte lagern verstreut auf Dachböden einiger Vereinsmitglieder. Ein geeigneter Raum konnte bisher noch nicht gefunden werden.

Gut besucht, so Bürgermeister Wolfgang Kistner, sind das „Gansessen“ im November und das „Adventssingen“ im Dezember. Mit seinen „Schlotengerli“, geräucherten Bratwürsten aus dem dampfenden Kessel am offenen Feuer, und einer Auswahl selbstgebrannter Schnäpse steht der Heimatverein für Tradition am alljährlichen Adventsmarkt auf dem Dorfplatz. Immer im Oktober finden die „Fränkischen Heimatabende“ mit Künstlern, Dichtern, Musikanten und Sängern statt.

Zum Jubiläums-Festabend kommt die unterfränkische Kultband „Häisd ’n’ däisd vomm Mee“ mit ihrem neuen Programm „Da waggld des Kodledd“ in die Eichwaldhalle. In ihren Eigenkompositionen reflektieren die sechs Spaßvögel von „hüben und drüben vom Main“ in sinnig-hintersinniger Weise fränkische Lebensart. Vor deren Auftritt um 20 Uhr gibt es Ehrungen für die Gründungsmitglieder, Beiträge der Sängerfreunde und der Volkstanzgruppe Puschendorf und eine fränkische Brotzeit.

Der Eintritt zum Jubiläumsabend am Samstag, 24. Oktober, 17.30 Uhr, ist frei. Eine Platzreservierung unter Telefon (0 91 01) 9 09 50 wird empfohlen, es gibt nur noch wenige Restplätze.

Ralf Jakob

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Eiche in doppelter Funktion

16.10.2015

PUSCHENDORF - Zwei Jubiläen waren der Anlass einen Nachfolger für die mittlerweile sehr in Mitleidenschaft gezogene alte Puschendorfer Eiche zu pflanzen.



Pflanzung einer neuen Eiche in Puschendorf neben der alten Dorfeiche. © Frank Kreuzer

Der neue Baum, der selbstverständlich wieder eine Eiche ist, soll an 25 Jahre deutsche Wiedervereinigung und 25 Jahre deutsch-italienische Partnerschaft mit Castelnuovo Berardenga erinnern. Bürgermeister Wolfgang Kistner wurde bei der Pflanzaktion tatkräftig von Christian Biendert, Hauptamtsleiter der sächsischen Partnergemeinde Zwönitz und von Monika Hampel, der Vorsitzenden des Deutsch-Italienischen Freundeskreis unterstützt. Musikalisch wurde die Veranstaltung vom Posaunenchor Puschendorf begleitet.

Frank Kreuzer

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Tankstelle für die Seele in Puschendorf

Jahresfest der Diakonie bot ein vielfältiges Programm

PUSCHENDORF - Unter dem Motto „erwarten-warten-tun“ lockte das Jahresfest 2015 der Diakonie-Gemeinschaft Puschendorf einmal mehr zahlreiche Besucher an.



Stricksocken und selbstgekochte Marmelade verkaufte die Diakonie-Gemeinschaft. Der Erlös fließt in die Rumänienhilfe. © Foto: Ann-Kristin Schwab
„Schon seit einigen Jahren feiern wir unter diesem Motto unser Jahresfest. Unser Ziel ist es, den Freundeskreis der Diakonie zusammenzubringen und an diesem Tag gemeinsam Kraft für das neue Jahr zu tanken“, berichtet Evelyn Dluzak, Vorsitzende des Schwesternrates.

Über den Tag verteilt fanden viele verschiedene Workshops und Aktionen statt, die ein breites Spektrum abdeckten. So trat zum Beispiel der Zauberer Klaus Hasselbacher auf oder der Verein Pro Femina informierte über sein Projekt „1000 plus — Hilfe statt Abtreibung“. Das Projekt setzt sich für den Schutz des menschlichen Lebens und für die Rechte ungeborener Kinder ein und berät Schwangere in Konfliktsituationen.

Außerdem informierte die Diakonie-Gemeinschaft über ihre verschiedenen Engagements unter anderem für die Rumänienhilfe. An einem Verkaufsstand bot die Diakonie selbstgekochte Marmelade, gestrickte Socken und anderes an, deren Erlös zu hundert Prozent bedürftigen Menschen in Rumänien zu Gute kommt.

Auch für die kleineren Besucher des Festes war einiges geboten. Die Kinder konnten auf der Hüpfburg herumtollen, gemeinsam singen, basteln, Fußball spielen und vieles mehr.

Ann-Kristin Schwab


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Puschendorf: Nachfolger schlägt Wurzeln

Neupflanzung neben der betagten Dorfeiche

PUSCHENDORF - 25 Jahre wiedervereinigtes Deutschland und 25 Jahre Partnerschaft mit der italienischen Gemeinde Castelnuovo Berardenga nimmt der Gemeinderat Puschendorfs zum Anlass, eine Eiche zu pflanzen. Das Eichenblatt ist Bestandteil des Ortswappens. Daher sei es geeigneter als alle anderen Baumarten für eine symbolische Pflanzaktion, war einhellige Meinung im vorberatenden Ausschuss gewesen.



Die Dorfeiche in Puschendorf. © Ralf Jakob
Da ein Baumgutachten vor ein paar Jahren die Lebensdauer der alten Dorfeiche an der Einmündung der Dorf- in die Neustädter Straße als „begrenzt“ eingestuft hatte, soll an dieser Stelle rechtzeitig für Ersatz gesorgt werden. Bürgermeister Wolfgang Kistner brachte in Erinnerung, dass das Alter dieser Dorfeiche von Baumexperten nur auf 300 bis 400 Jahre geschätzt worden war, was deutlich dem „Volksglauben“ im Ort widersprochen habe, die Eiche sei 900 Jahre oder älter.

Dicke Äste abgestorben
Die neue Eiche soll in einigen Jahren die Funktion der jetzigen Eiche übernehmen, so argumentierte der Bürgermeister. Als Standort des Baums ist eine Stelle unmittelbar neben der bestehenden Eiche vorgesehen, genau an der Stelle in Richtung Osten, an der bereits einige dicke Äste abgestorben sind und dadurch etwas mehr Licht zum Boden durchkommt.

Kurz vor der entscheidenden Abstimmung im Gemeinderat wurden nun aber warnende Stimmen laut, dass die alte Eiche möglicherweise auch in 50 Jahren noch stehen könnte. In einem solchen Fall hätte es die neu gepflanzte Eiche schwer, sich optimal zu entwickeln, da sie von der bestehenden behindert würde.

Gerhard Billmann (SPD) schlug vor, keinesfalls eine zu große Eiche einzupflanzen. Außerdem könne in ein paar Jahren der neue Baum notfalls auch gut in das neue Baugebiet „Dorfeiche“ unmittelbar nördlich des derzeitigen Standorts umgesetzt werden. Dort ließe sich sicherlich ein geeigneter und repräsentativer Platz finden.

Maximal drei Meter
Die Gemeinderäte kamen überein, dass wegen der Jahrestage ein zeitliches Verschieben der Neupflanzung nicht in Frage kommt. Einstimmig wurde der Bürgermeister beauftragt eine Eiche mit maximal drei Metern Höhe zu beschaffen. Am 4. Oktober gegen 11 Uhr soll der Baum feierlich gepflanzt und zusätzlich mit einer Erinnerungsplakette versehen werden.

In diesem Zusammenhang gab Bürgermeister Kistner bekannt, dass die große Jubiläumsfeier der deutsch-italienischen Partnerschaft im Juni wegen der Absage aus der toskanischen Partnergemeinde zwar ausfallen musste, aber voraussichtlich in einem kleineren Rahmen mit Gästen aus Castelnuovo Berardenga in unmittelbarer Nähe zu Siena im Dezember nachgeholt werde.

Ralf Jakob


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„Rabblkiste" in Puschendorf vor dem Start

Name der neuen Krippe schreibt sich fränkisch

PUSCHENDORF - „Rabblkiste“ – so soll die neue Kinderkrippe nach dem Beschluss des Gemeinderats heißen. Die beiden noch verbliebenen Alternativen „Kunterbunt“ und „Sonnenschein“ zogen in der finalen Abstimmung unter den Gemeinderäten deutlich den Kürzeren.



Schmuck präsentiert sich die neue Kinderkrippe in Puschendorf. Die Gemeinde hat sich das Projekt rund 300 000 Euro kosten lassen. © Foto: Ralf Jakob

Um etwaigen Rechtsstreitigkeiten mit Namensrechtsinhabern wie diversen Spielwarenläden oder der legendären Kinder-Kultserie im Fernsehen der 70er Jahre von vornherein aus dem Weg zu gehen, wird die „Rappelkiste“ nun original fränkisch, zwei Mal mit weichem B, geschrieben, wie Bürgermeister Wolfgang Kistner ausführte.

Im Oktober wird die Einrichtung für ein- bis dreijährige Kinder — die zweite neben der bereits bestehenden Krippe im evangelischen Kindergarten — im umgebauten ehemaligen Bürgertreff in der Neustädter Straße in Betrieb gehen.

Der Umbau dauerte fast ein Jahr und hatte Kosten von 600 000 Euro verursacht, wobei ein staatlicher Zuschuss etwa die Hälfte der Bausumme ausmachte. Mit der Trägerschaft der Einrichtung hat der Gemeinderat den Humanistischen Verband Deutschland (HVD) Bayern bedacht. Beim Start wird die volle Gruppenstärke von zwölf Kindern nicht annähernd erreicht. Mit dem geplanten Tag der offenen Tür am 18. Oktober soll nun nochmals kräftig Werbung für die Einrichtung gemacht werden. In Anbetracht der vielen neuen Bauplätze, die sich im Ort in den kommenden Jahren füllen werden, gibt sich Bürgermeister Kistner sehr zuversichtlich hinsichtlich der Auslastung der neuen Kinderkrippe.

Ralf Jakob

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Puschendorf: Biergarten auf Rädern
Kirchweih-Festzug vereinte auch SpVgg und 1. FCN

PUSCHENDORF - Bei strahlendem Sonnenschein und spätsommerlichen Temperaturen konnten die Puschendorfer und die zahlreichen Gäste ihre Kärwa so richtig in vollen Zügen genießen.



Vom „mobilen Biergarten“ aus wurden die Zuschauer am Straßenrand mit flüssigen und festen Köstlichkeiten versorgt. Für die Kinder gab es Süßigkeiten. © Foto: Ralf Jakob

Beim Kärwa-Baum-Aufstellen am Samstag hatte Bürgermeister Wolfgang Kistner — etwas besorgt angesichts eines erst kürzlich bekannt gewordenen Unfalls andernorts — den Sicherheitsabstand zu den Zuschauern vergrößern lassen. Aber die Kärwaburschen und die Männer der Freiwilligen Feuerwehr, unterstützt von einigen weiteren Helfern, erledigten diese Schwerstarbeit unter der Regie von Zimmerermeister Gerhard Billmann wie immer routiniert und mit äußerster Präzision. Bürgermeister Kistner wollte da nicht nachstehen und öffnete das Freibierfass mit nur zwei Schlägen.

Die Biertische auf dem Dorfplatz waren fast durchgängig bis spät in die Abendstunden gut besetzt. Da die Puschendorfer seit jeher auf ein Festzelt verzichten und stattdessen in und vor den Wirtshäusern feiern, wurde so ein herrlicher Spätsommertag voll ausgenutzt. Auch am sonntäglichen Festzug strahlten alle Beteiligten mit der Sonne um die Wette. Die Theatergruppe des Gesangvereins zeigte auf ihrem „Kärwa-Derby-Express“-Wagen, dass man trotz völlig unterschiedlicher Meinung gemeinsam unbeschwert feiern kann. In weiß-grünen und rot-schwarzen Trikots gewandet, wurde das zur gleichen Zeit stattfindende Franken-Derby zum Tagesmotto hergenommen: „Ganz egal wer heut gewinnt, wir Theaterer verstehn uns blind“. Selbstverständlich wurde der Spielstand im Fürther Stadion nahezu in Echtzeit auf dem Kärwa-Wagen angezeigt.

Ein „mobiler Biergarten“ – mit Landrat Matthias Dießl als prominentem Gast – und die Kärwa-Madli versorgten die Zuschauer am Straßenrand mit ess- und trinkbaren Köstlichkeiten. Die Kinder kamen mit Bonbons und Süßigkeiten ebenfalls nicht zu kurz.

Auch die Betreiber der nichtgewerblichen Stände auf dem Dorfplatz, von der Losbude der Frauen-Union über den Flohmarkt der Gemeindebücherei bis zum Blumenstand der Eine-Welt-Gruppe Solentiname waren hoch erfreut über die Einnahmen für einen ausgewählt guten Zweck.

Ralf Jakob


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Puschendorf: Schafkopf ohne Männer und Alkohol

Vier Frauen treffen sich seit 20 Jahren zum Trumpfspiel — Gummibärchen als Trost - 15.09.2015 13:00 Uhr

PUSCHENDORF - „Schafkopf macht Laune, hält geistig fit und erschließt einen Freundeskreis.“ Dieses Motto haben sich vier Frauen aus dem Fürther Land auf die Fahnen geschrieben. Seit sage und schreibe 20 Jahren frönen sie der „Mutter aller Trumpfspiele“, dem in Franken so beliebten Schafkopf.


Irmgard Freund, Annelie Kistner, Renate Baumann und Karin Knorr (v. l. n. r.) treffen sich schon seit 20 Jahren zur gemeinsamen Frauen-Schafkopfrunde. © Foto: Jakob

Angeblich wird dieses Kartenspiel schon seit dem 19. Jahrhundert gespielt und vereint Geselligkeit, Komplexität und Urtümlichkeit. Mit steter Regelmäßigkeit treffen sich Karin Knorr aus Unterfarrnbach, Annelie Kistner und Renate Baumann aus Puschendorf mit Irmgard Freund aus Roßtal einmal im Monat zum Karteln – immer reihum bei einer aus dem Quartett zu Hause.

Begonnen hat alles vor 20 Jahren bei einer gemeinsam besuchten Feier einer Silberhochzeit. „Da haben wir im Programmheft der Volkshochschule einen Schafkopf-Kurs speziell für Frauen entdeckt“, erinnern sich Renate und Annelie. Einmal Blut geleckt, und die Leidenschaft ließ sie fortan nicht mehr los. „Wir haben uns dann relativ schnell selbst organisiert und uns privat getroffen“, fügt Karin hinzu. Drei Gesetzen sind sie bis heute treu geblieben: kein Alkohol, keine Süßigkeiten und keine Männer.

Die Männer, sagen sie unisono, spielen einfach zu ernsthaft. Es sollen sogar schon Freundschaften auf die Probe gestellt worden sein, haben sie gehört. Da habe man als Frau nichts zu lachen. „Doch Lachen und Freundschaft sind uns am wichtigsten“, sagen sie. „Wir schauen, dass wir die Kartelregeln einhalten.“ Aber niemand würde niedergemacht, wenn frau sich einmal eine Kartenfolge nicht eingeprägt habe. „Ich kann mich nicht erinnern“, sagt Karin, „dass wir uns jemals gestritten hätten.“

Irmgard, die Jüngste in der Runde, hat anfangs auch an Schafkopfturnieren teilgenommen. Aber der dichte Zigaretten- und Zigarrenqualm dort hätten ihr jeden Spaß genommen. Natürlich saß jede schon einmal im Wirtshaus als „Brunzkartlerin“, wie die fünfte (Ersatz-)Person am Karteltisch gerne genannt wird, mit am Tisch. Aber den superkritischen Kommentaren der Männer sind die Frauen lieber aus dem Weg gegangen.

Der Spaß am gemeinsamen Spiel und die Anteilnahme an Freud und Leid in jeder Familiensituation sind wichtiger als ausgefeilte Spielstrategien. Natürlich ist frau auch mit Sachverstand dabei: Gespielt wird mit „langem Blatt“, also inklusive „7er“ und „8er“. „Ramsch“, „Geier“ und „Wenz“ sind genauso geläufig wie der Kartelreim „mit der Blauen ist gut schauen“. Die „Blaue“, das weiß hier natürlich jede Spielerin, ist in Wahrheit das Grün-Ass beim Schafkopfblatt und entspricht dem Pik-Ass beim Skat. „Brechodelmannsquatschn“ wird auch hier die Schellen-Ass genannt.

Selbstverständlich wird auch in der Damenrunde um Geld gespielt, das in einer kleinen Schale vor jeder Spielerin steht. Aber so richtig hoch verloren hat in dieser Runde noch keine. Apropos verlieren: Beim Verlieren wird doch eine kleine Ausnahme von einem der drei Grundprinzipien gemacht. Die Verliererin oder Verliererinnen dürfen sich mit Gummibärchen aus der Obstschale trösten.

Richtig gefeiert wird heuer auf alle Fälle. Denn zum runden Jubiläum der Kartelrunde kommen noch drei „runde Geburtstage“ bei den Spielerinnen hinzu. Demnächst fahren die vier für ein ganzes Wochenende in ein Wellnesshotel nach Bad Kötzting. „Schafkopf, Fitness und Sich-Verwöhnen-Lassen“ stehen auf dem Programm. Ausnahmsweise wird dann auch der zweite Grundsatz kurzzeitig außer Kraft gesetzt: Das Trinken von Alkohol soll dann mal gestattet sein.

Aber Männer – nein, die müssen bei dieser Feier garantiert zu Hause bleiben! Annelie hat schon schöne Schärpen genäht und mit dem gemeinsamen Wahlspruch bestickt. Ganz klar – auf der Bahnfahrt wird dann Flagge gezeigt: Schafkopf macht Laune und hält fit!

RALF JAKOB


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Großbrand zerstört Scheune in Puschendorf

Hoher Sachschaden - Auch zwei Autos brannten aus

PUSCHENDORF - 300.000 Euro Schaden ist bei einem Scheunenbrand in Puschendorf am frühen Sonntagabend entstanden. Menschen wurden nicht verletzt.


Die Feuerwehren hatten alle Hände voll zu tun, die Scheune stand lichterloh in Flammen. © Ralf Jakob

Eine große Scheune genau gegenüber des Golfplatzes, in der Futter- und Düngemittel sowie landwirtschaftliche Geräte lagerten, ist aus unbekannter Ursache in Flammen aufgegangen und brannte binnen Minuten lichterloh.

Um ein Übergreifen auf eine angrenzende zweite Lagerhalle zu verhindern, waren mehrere Löschfahrzeuge aus Puschendorf, Veitsbronn, Tuchenbach und Langenzenn im Einsatz. Dennoch wurden zwei neben der Halle abgestellte Autos von den Flammen zerstört.

Um den Löschwassernachschub gewährleisten zu können, forderte Kreisbrandrat Dieter Marx zusätzliche Tanklöschfahrzeuge aus Cadolzburg und Herzogenaurach an.

Ralf Jakob


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Puschendorf verliert sein Bad und Branko Radina
24.07.2015 16.00 Uhr

PUSCHENDORF - Nach Angaben der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft kann nur jeder zweite Zehnjährige schwimmen. Mit Aktionen wie „Deutschland braucht mehr Seepferdchen“ versucht die DLRG gegenzusteuern. Nur: Wo kein Wasser, da kein Schwimmkurs. Bundesweit droht 300 Bädern die Schließung. Wie berichtet, macht auch in Puschendorf ein Bad dicht. Eltern reagieren bestürzt, ein offenbar begnadeter Schwimmlehrer verliert seinen Job.



„Ich lass’ die in Ruhe spielen und Remmidemmi machen“: Branko Radina, hier mit einer Gruppe Schwimmschüler, kann seinen von allen Seiten gelobten Job nur noch bis Jahresende in Puschendorf ausüben. © Foto: Hans-Joachim Winckler

Wer mit dem Auto durch Puschendorf fährt, registriert zwangsläufig die Zweckbauten der Diakonie-Gemeinschaft, die sich mehrgeschossig neben den ortsüblichen Ein- und Zweifamilienhäusern auftürmen. Hier, tief in den Eingeweiden des angejahrten Gebäudeensembles, versteckt sich ein Ort, den Menschen aus der ganzen Gegend regelmäßig ansteuern: die kleine Puschendorfer Schwimmhalle.

Über 5000 Kinder

Gebaut wurde sie in den 1970er Jahren vor allem für Schwestern, Beschäftigte und Gäste der Diakonie-Gemeinschaft. Darüber hinaus nutzen auch die Volkshochschulen Oberasbach und Cadolzburg, die Deutsche Rheuma-Liga Fürth und seit 23 Jahren eine Physiotherapie-Praxis das Bad. Deren Angebotspalette reicht vom Babyschwimmen im 30 Grad warmen Wasser über Kinderschwimmkurse bis zu Aqua-Fitness-Angeboten für Senioren. Weit über 5000 Kinder haben hier im Lauf der Zeit schwimmen gelernt.

Noch herrscht reges Kommen und Gehen im winzigen Vorraum zum Badetrakt, quetschen sich Tag für Tag große und kleine Leute in Badehose und -anzug durch die Flure zwischen Umkleidekabinen und Metallspinden. Mancher wasserscheue Seepferdchen-Aspirant löst sich schwer von Mamas Hand, doch versiegen die Tränen spätestens, wenn Schwimmlehrer Branko Radina, ein breitschultriger Hüne, den Vorhang beiseite schiebt und das Angsthäschen mit einem Augenzwinkern und launigen Worten in Empfang nimmt.

Anders als Jörg Pötzel (Schwimmlehrer) und Beate Beckert (Aqua-Fitness-Trainerin) arbeitet Radina hauptberuflich hier. Für viele Familien zwischen Neustadt, Cadolzburg, Fürth und Herzogenaurach ist der 48-Jährige das Gesicht der Schwimmschule, Eltern gilt er als Phänomen.

Der gebürtige Kroate, der selbst unter den liebevollen Blicken seines Vaters am Strand von Split schwimmen lernte, startete im früheren Jugoslawien eine Schwimmerkarriere und brachte es 1982 bei der Europameisterschaft der Junioren mit der Staffel zu einem zweiten Platz. Im Zuge des Balkankriegs zog Radina zum deutschen Teil seiner Familie in Weißenburg. 1996 heuerte der Schwimm- und Wasserballtrainer bei einer Fürther Schwimmschule an, 2002 wechselte er nach Puschendorf.

Ivonne Mayerhöfer aus Wilhelmsdorf ist Erzieherin. Der Name „Branko“ kam ihr schon häufiger zu Ohren, lang bevor sie selbst Kinder hatte. Nun lernt Sohn Dustin (5) hier, sich aus eigener Kraft über Wasser zu halten. Yanine Sturhahn-Bautista wohnt in Puschendorf, ist für ihren Arbeitgeber Siemens mit der Familie zeitweise aber woanders in der Welt zuhause. Sohn Kimi (7) hat sie von Dubai aus für den Seepferdchen-Kurs angemeldet. „Ich wollte unbedingt, dass er es hier lernt. Branko hat so ein tolles Feeling mit den Kindern.“

Der so Gelobte selbst erklärt: „Du brauchst gaaanz viel Geduld, und am wichtigsten ist, dass die Kinder Spaß haben. Ich lass’ die in Ruhe spielen und Remmidemmi machen und schau’ mit vier Augen zu, nicht mit zwei, dass nichts passiert.“ Schließlich sei Wasser „ein spezifisches Element, das Respekt verlangt und Liebe“.

Gut investiertes Geld

Manche Kinder besuchen gleich mehrere Aufbaukurse — weil sie mit jeder Einheit mehr Sicherheit im Wasser gewinnen und die Eltern die Kursgebühren als gut investiertes Geld betrachten. „Ich möchte bei Branko schwimmen, bis ich auch Papa bin“, hat neulich Maximilian Friedrich (6) seiner Mama erklärt. Daraus wird wohl nichts. Die Physio-Therapiepraxis hat Radina und seinen Kollegen gekündigt. Ob und wo sie künftig unterrichten, steht in den Sternen. Im Dezember wird in Puschendorf die Tür zum Bad zugesperrt.

Der Grund: Die Diakonie-Gemeinschaft muss sparen. Auf Anraten ihres neuen ehrenamtlichen Beraters, ein Wirtschaftsfachmann aus Schweinfurt, trennt sie sich jetzt von ihrem theologischen Leiter, Rektor Manuel Janz, der auf eine Pfarrstelle in Nordrhein-Westfalen wechselt. Und Ende 2015 schließt sie ihr Bad, das sie noch vor drei Jahren für 200 000 Euro saniert hat, das aber regelmäßig große Löcher ins Budget reißt.

Auf „mindestens 50 000 Euro“ beziffert die Vorsitzende des Verwaltungsrats, Schwester Elisabeth Schwert, das jährliche Defizit und klagt über steigende Energiekosten. Zudem sei eine neue Lüftungsanlage fällig. Kostenpunkt: 100 000 Euro oder mehr.

Schwert zeigt sich ebenso betrübt über das Aus wie der Inhaber der Physiotherapie-Praxis, der eine Pachterhöhung nach eigenem Bekunden nur mit der Folge explodierender Kursgebühren hätte zahlen können. Ralf Langhammer, der auch in der Immobilienbranche tätig ist, will seine Praxis nun langjährigen Mitarbeitern übergeben. Deren Zukunft wäre dann gesichert. Branko Radina aber sucht einen Job — und hofft unterdessen auch auf kleine Wunder wie die Gründung eines Fördervereins oder einen finanzstarken Gönner für das Bad in Puschendorf.

Birgit Heidingsfelder
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In Puschendorf ist Bauland gefragt
Straßensanierung und barrierefreier Bahnhof als Themen der Bürgerversammlung - 22.07.2015 06:00 Uhr

PUSCHENDORF - Bürgermeister Wolfgang Kistner zeichnete auf der mit mehr als 60 Teilnehmern relativ gut besuchten Bürgerversammlung im Gasthaus „Zum grünen Baum“ ein durchweg positives Bild von der Situation der Gemeinde.



Ein durchweg positives Bild zeichnete Bürgermeister Wolfgang Kistner von seinem Heimatort. © mim

Ein „Jahrhunderthochwasser“ dürfte Puschendorf nach dem Bau des Regenrückhaltebeckens im Fembachgrund anstelle der früheren Klärbecken nichts mehr anhaben. Das Fassungsvermögen von 5000 Kubikmetern Regenwasser (entspricht fünf Millionen Liter Wasser) sei so dimensioniert, dass ein derartiges Ereignis keine direkten Auswirkungen auf den Fembach haben sollte. Ein Planungsbüro hat errechnet, dass dieses Rückhaltebecken für die 35 Hektar versiegelte Fläche in Puschendorf ausreichen müsste, erläuterte Kistner.

Als flächenmäßig kleinste Gemeinde im Landkreis werde man in diesem und im kommenden Jahr große Fortschritte bei der Wohnbebauung machen. Die Grundstücke am Heimweg sind bereits alle verkauft. Für das neue Baugebiet Dorfeiche sind im Rathaus bereits 40 Interessenten gelistet, gab Kistner bekannt. Die Gemeinde erfahre einen großen Zuspruch aus Herzogenaurach, da die dortigen Grundstückspreise erheblich höher liegen als in Puschendorf.

Wegen der Inanspruchnahme eines äußerst günstigen Darlehens für die energetische Sanierung des früheren Bürgertreffs hat die Verschuldung der Gemeinde geringfügig zugenommen. Aber man habe Anfang 2015 einen Bargeldbestand von 1,75 Millionen Euro vorzuweisen gehabt und werde die Verschuldung in den kommenden Jahren weiter durch stetige Tilgungsraten senken können, versprach der Bürgermeister.

Kein Spielraum

In diesem Jahr beginne man mit der Planung für den Ausbau des Schießhauswegs, die Straße, die im gesamten Ort den wohl schlechtesten Zustand aufweise. Genauso wie beim Heuberg sollen die Anlieger nach der vorgeschriebenen Straßenausbaubeitragssatzung an den Kosten beteiligt werden. Einem Einwand aus der Bürgerschaft, warum man in Puschendorf nicht wie in der Landeshauptstadt München diese Satzung außer Kraft setzen und die Straßensanierung aus allgemeinen Steuermitteln bezahlen könne, erteilte Kistner eine Absage. Er verwies auf die derzeit geltende Rechtslage, die keinen Spielraum lasse. Außerdem, wenn man die Anwohner des Heubergs nicht zu 30 Prozent an den Baukosten beteilige, müsse man einen fest eingeplanten staatlichen Zuschuss von 140 000 Euro wieder zurückzahlen. Der genaue Umfang der Zuzahlungen durch die Anwohner werde derzeit noch von einem Ingenieurbüro genau berechnet.

Aus dem Publikum kam die Aufforderung, dass man sich im Zuge der landkreisweiten Aktion zur Barrierefreiheit an den Bahnhöfen auch für eine begehbare Rampe am nördlichen Bahnsteig in Puschendorf für Kinderwagen, Fahrräder und Rollstühle einsetzen solle. Schließlich hätte der auf etwa 30 Prozent geschätzte „mobilitätseingeschränkte“ Bevölkerungsanteil eine solche Erleichterung durchaus verdient. Nach der Aussage des Bürgermeisters läge eine solche Verbesserung alleine in der Zuständigkeit der Bahn. Die Gemeinde würde hier keinesfalls vorpreschen und in finanzielle Vorleistung gehen.

Nachdem seine schriftlichen Anfragen bei der Deutschen Bahn bislang alle unbeantwortet geblieben sind, schätzt Kistner die Realisierung eines barrierefreien Zugangs zum nördlichen Haltepunkt als äußerst gering ein.

Keine Ausnahmen

Ähnlich zurückhaltend zeigte sich der Bürgermeister bei der Forderung einiger Anlieger aus dem Baugebiet Vogelstraße, der Gemeinderat möge die zuletzt beschlossene Befreiung von den Festsetzungen des Bebauungsplans für das letzte freie Grundstück dort wieder zurücknehmen. In diesem Baugebiet seien in der Vergangenheit ähnlich lautende Anfragen stets abgelehnt worden, lautet die Argumentation der Antragsteller. Im Sinne des Gleichheitsprinzips pochen die Nachbarn nun auf eine konsequente Fortführung dieser Verfahrensweise.

Dem entgegnete Kistner, dass man im Gemeinderat inzwischen erkannt hat, dass viele ursprüngliche Vorgaben in den Bebauungsplänen zu streng waren. Nach seiner Einschätzung solle man sich nicht zu restriktiv an die vor vielen Jahren abgefassten Vorschriften halten. Der Geschmack der Leute und die Art des Bauens hätten sich in den letzten 20 Jahren eben verändert.

Eine wahrlich komplizierte Rechtslage stelle derzeit der vor drei Jahren erhobene Verbesserungsbeitrag für den Umbau der Kläranlage dar, erläuterte das Gemeindeoberhaupt. Zwei Grundstückseigentümer hätten dagegen geklagt und nach einer ersten Ablehnung nun in der zweiten Instanz vor dem Bayerischen Verwaltungsgericht Recht bekommen.

Der Verbesserungsbeitrag ist mit dem Herstellungsbeitrag bei der Erstbebauung zu verrechnen, haben die Richter entschieden. Die früheren Satzungen seien aus Sicht des Verwaltungsgerichts zum Großteil alle unrechtmäßig.

Wie die Angelegenheit für die Gemeinde und die betroffenen Grundstückseigentümer nun ausgeht, wisse derzeit niemand, bekannte Kistner. Viele Punkte seien derzeit völlig offen und kämen auf den Prüfstand des Gerichts.

Ralf Jakob

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Puschendorfer Diakonie-Gemeinschaft schließt Bad
Die defizitäre Einrichtung fällt den Sparanstrengungen zum Opfer - 19.07.2015 06:00 Uhr

PUSCHENDORF - Die Diakonie-Gemeinschaft greift auf ihrem Sanierungsweg zu einer weiteren Sparmaßnahme, die auch die Öffentlichkeit trifft: Das hauseigene Schwimmbad wird zum Ende des Jahres stillgelegt.



Die Diakonie-Gemeinschaft in Puschendorf legt zum Ende des Jahres sein hauseigenes Schwimmbad still. Unser Bild entstand beim Dienstjubiläum der Diakonissen im Jahr 2011. © Archivfoto: Ralf Jakob

Als Hauptgrund dieser Entscheidung wird vor allem das „erhebliche Defizit“ genannt, mit dem das Schwimmbad seit Jahren betrieben wird. Es sind in erster Linie die hohen Unterhaltskosten, aber auch die gestiegenen Energiekosten, die dafür sorgen, dass das Bad „nicht mehr annähernd kostendeckend“ betrieben werden kann. Für dringend notwendige Instandsetzungsmaßnahmen an der Lüftungsanlage will und kann die Diakonie-Gemeinschaft keine weiteren Investitionen tätigen.

Das Schwimmbad wurde im Zuge des Neubaus des Diakonissenmutterhauses in den 1970er Jahren im Untergeschoss errichtet und diente neben der Mitbenutzung durch eine physiotherapeutische Praxis vor allem den Schwestern und Mitarbeitern, aber auch den zahlreichen Gästen im Tagungshaus als willkommener Ausgleich. Einmal in der Woche konnten auch Hausfremde das Schwimmbad gegen eine Eintrittsgebühr nutzen. Im weiteren Umkreis bekannt und beliebt waren die Kinderschwimmkurse, die von der physiotherapeutischen Praxis seit vielen Jahren durchgeführt worden sind. Etwa 5000 Kinder haben in diesem Bad schwimmen gelernt, heißt es in einer schriftlichen Mitteilung an die Gäste des Hauses und die Nutzer des Bades.

Im Zusammenhang mit der Stilllegung wurde auch der Vertrag mit der physiotherapeutischen Praxis aufgehoben. Die Schwesterngemeinschaft ist aber voller Zuversicht, „dass die Praxis möglichst übergangslos weitergeführt werden kann und diese Dienstleistung an unserem Ort bestehen bleibt“.

Ralf Jakob

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Puschendorfer Kindergarten feierte
Unterhaltsames Programm samt Schattenplätzen - 13.07.2015 13:00 Uhr

PUSCHENDORF - „Wir sind die Kleinen in der Gemeinde. Doch ohne uns geht gar nichts – ohne uns geht’s schief“: Beim 50. Geburtstag des Kindergartens „Grünschnabel“ zeigte sich die aktuelle Besucher-Generation selbstbewusst.



Alles Gute zum 50. Geburtstag: Die Grünschnäbel von heute hatten beim Kindergarten-Jubiläum in Puschendorf ihren Spaß. © Foto: Ralf Jakob

Die „Kinder der ersten Stunde“ von 1965 wurden von Marion Stadler vertreten, die stolz verkündete: „Wir sind die echten Jubilare.“ Sie bedankte sich im Namen aller damaligen Kindergartenkinder für diesen Ort, „an dem Werte vermittelt wurden und wir liebevoll aufwachsen konnten“.

Bürgermeister Wolfgang Kistner bedankte sich im Namen der politischen Gemeinde bei der evangelischen Kirchengemeinde für die Übernahme der Trägerschaft . „Es ist unser Kindergarten“ – diese Einschätzung teilten die Ortsbewohner heute noch genauso wie in den zurückliegenden fünf Jahrzehnten.

Das Vorbereitungskomitee zum runden Jubiläum hatte sich auch auf die tropischen Temperaturen eingestellt, so dass es für alle Schattenplätze gab, Mittagessen, Unmengen an kühlen Getränken und sogar Wassersprenger zur Abkühlung für die Kinder

Ralf Jakob

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Puschendorfer „Grünschnabel“ im reifen Alter
Evangelischer Kindergarten feiert sein 50-jähriges Jubiläum am 5. Juli mit einem „Tag der offenen Tür“ - 04.07.2015 06:00 Uhr

PUSCHENDORF - Der Kindergarten möge „eine Stätte der Jugend werden, die hier in christlichem Denken zu Bürgern unseres Landes erzogen werden“. Diese Worte fielen vor 50 Jahren zur Eröffnung des neuen Kindergartens durch den damaligen Pfarrer Alfred Roy. Jetzt am Sonntag feiert der evangelische Kindergarten „Grünschnabel“ sein 50-jähriges Bestehen mit einem großen Fest.



Ob sich unter den Kindern der ersten Stunde im evangelischen Kindergarten heute noch ein Puschendorfer erkennt? Das Foto mit Architekt Siebenkäs stammt aus der Zeit kurz nach der Eröffnung der Einrichtung Anfang 1965. © Foto: privat

Damals — im Januar 1965 — war man stolz, dass es nach mehrjähriger Vorarbeit endlich einen Ort speziell für die jungen Dorfbewohner gab. Nicht im ausgedienten alten Schulgebäude am Kirchplatz, wie zunächst angedacht, sondern in einem Neubau in der Traubenstraße unmittelbar am Waldrand wurde diese Einrichtung angesiedelt. Der damalige Bürgermeister Leonhard Billmann sprach bei der Einweihung gar von „der schönsten Anlage im weiten Umkreis“.

150 000 Mark hatte das zweistöckige Gebäude gekostet, in dem zunächst im Parterre die Ruheräume, im ersten Stock die Betreuungsräume und unter dem Dach eine Dienstwohnung für die Kindergartenleitung eingerichtet war. Die Kosten teilten sich die evangelische Landeskirche, der Landkreis und die politische Gemeinde.

Die Betreuung der Kinder lag in den Händen von Schwester Grete Schmidtner und dann später Schwester Hannelore Tröger von der Diakonie-Gemeinschaft, bevor 1975 mit Erika Jungblut die erste „weltliche“ Kindergartenleiterin in die Dienstwohnung einzog. Schon ein Jahr zuvor, im Jahr 1974, war eine erste Erweiterung des Kindergartens nötig, da das Platzangebot der wachsenden Nachfrage kaum standhalten konnte.

Zwei Jahrzehnte später, im Jahr 1994, folgte ein umfangreicher Um- und Ausbau. Dieser machte es erforderlich, dass Kinder wie Betreuerinnen für einige Monate in Gruppenräume des Diakonissen-Mutterhauses umziehen mussten, um einem raschen Baufortschritt nicht im Weg zu stehen. Die Dienstwohnung musste einem weiteren Gruppenraum weichen, denn mit der wachsenden Einwohnerzahl stieg auch die Anzahl der Kindergartenkinder beständig. Keine zehn Jahre später wurden bereits annähernd 100 Mädchen und Jungen betreut.

Später – mit sinkenden Geburtenzahlen – beherbergte der Kindergarten zunächst den ersten Kinderhort im Ort und nun seit einigen Jahren auch eine Krippe für unter Dreijährige. Momentan werden 90 Kinder (inklusive Krippe mit zwölf bis 14 Plätzen) von zwölf pädagogischen Mitarbeiterinnen betreut.

Die derzeitige Leiterin Silke Rick kam im Oktober 2013 aus Fürth und lobt das „sehr gemütliche Haus“ mit einer „guten Einbindung in die Dorfgemeinschaft“. Einige der Erzieherinnen, sagt sie, sind schon viele Jahrzehnte engagiert dabei. Anders als in der Stadt kenne hier jeder jeden und die Mitverantwortung der Eltern sei höher, stellt Rick fest: „Alle unterstützen uns und bringen Ideen ein.“ Der Aufgabenbereich und der Erziehungsauftrag haben sich in den letzten Jahrzehnten sehr gewandelt. Die Kinder müssen heute viel mehr lernen als vor 50 Jahren, um sich auf die vielfältigen Anforderungen von Staat, Wirtschaft und Gesellschaft vorzubereiten.

Das große Jubiläumsfest bei sicherlich hochsommerlichen Temperaturen beginnt am Sonntagmorgen mit einem Gottesdienst um 10.30 Uhr am Kindergarten. Nach dem Mittagessen wird es einen „Tag der offenen Tür“ mit buntem Programm geben, der um 16 Uhr mit einer Vorstellung der Kinder endet.

Ralf Jakob

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Krippe kurz vor dem Start
Puschendorf: Anbau wird ziegelrot — Noch auf Personalsuche - 26.06.2015 13:00 Uhr

PUSCHENDORF - Der Bau der Kinderkrippe im früheren Gemeindetreff geht in die Endphase.



Auch die Puschendorfer werden jetzt unter Dreijährige ab September in einer neuen Krippe betreut. © Winckler

In der jüngsten Gemeinderatssitzung wurde für knapp 10 000 Euro einer der letzten Aufträge vergeben und bereits über die Farbgestaltung der Außenfassade diskutiert. Die Einbauten im Innenbereich (Küche, Säuglingspflegekombination und Waschbeckeneinbauschrank) wurden an die Firma Schramm aus Langenzenn vergeben.

Für die farbliche Gestaltung der Außenfassade präsentierte Klaus Madinger, der als ausführender Architekt an dem Bau der Kinderkrippe maßgeblich beteiligt ist, mehrere Vorschläge. Die größte Zustimmung – neben Blau, Grau, Grün oder Orange – erzielte „Ziegelrot“ für den Krippenanbau und das vertraute Beige für das Hauptgebäude.

Bunte Fenster

Die Fenstereinfassungen im Bereich der Kinderkrippe sollen dazu passend in einem anderen Farbton gehalten werden. Einen genauen Vorschlag wird das Architekturbüro nach dem einstimmigen Votum des Gemeinderats nun ausarbeiten.

Die Stellenausschreibungen für die Betreuungskräfte seien derzeit ebenfalls am Laufen, berichtete Bürgermeister Wolfgang Kistner, so dass man im September sicherlich mit dem Betrieb der Krippe starten könne.

Ralf Jakob

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Puschendorfer Handballfest auf Rasen
700 Spieler, 58 Teams: SV stellte erneut Großereignis auf die Beine - 23.06.2015 11:52 Uhr

PUSCHENDORF - 58 Mannschaften aus den mittelfränkischen Landkreisen haben am vierten Puschendorfer Rasen-Handball-Turnier teilgenommen.



Die Ergebnisse standen bei den 700 jungen Handballspielern beim großen Feldturnier des SV Puschendorf nicht im Vordergrund. Noch einmal so viele Zuschauer verfolgten die spannenden Spiele. © Foto: Bastian Perlitz

Um die handballfreie Zeit außerhalb der regulären Hallensaison zu überbrücken, konnten sich die Teilnehmer sowohl auf Rasenplätzen als auch auf einem Beach-Feld auf der Waldsportanlage des SV Puschendorf voll und ganz dem Handball widmen. Musste das Turnier im Vorjahr aufgrund des Regens noch ausfallen, trotzten die Sportler heuer dem erneut wechselhaften Wetter.

Am Samstag legten die vier- bis siebenjährigen Minis und E-Jugendlichen mit 30 Mannschaften vor, bevor am Sonntag 27 Teams der D-, C- und B-Jugend – männlich und weiblich – ihre Spiele austragen durften. Der sportliche Anreiz stand dabei jedoch nicht unbedingt im Vordergrund. „Erlebnis vor Ergebnis“, beschreibt Gerd Heckel vom zehnköpfigen Organisationsteam das Motto des Wochenendes. „Wir sind sehr bemüht, auch viele Eltern zu begeistern. Es soll eine familiäre Veranstaltung werden.“ Besonders stolz zeigt man sich beim SV Puschendorf auch über das große Engagement der Eltern, das „solch eine Veranstaltung erst möglich macht. Die ehrenamtliche Unterstützung war riesig“, freut sich Heckel.

Auch weil die Einnahmen „eins zu eins der Abteilung, und somit den Kindern zu Gute kommen“. Die Frage nach den Siegern stellte sich an diesem Sportwochenende nicht. Um die Gemeinschaft und den Spaß am Handball in den Vordergrund zu stellen, hat man sich dazu entschieden, allen Teilnehmern die gleichen Preise zu übergeben – ganz unabhängig von Toren, Punkten oder Siegen.

Die Handballabteilung des SV Puschendorf, die sich binnen sieben Jahren mit rund 200 aktiven Spielern zu einer der mitgliedsstärksten Abteilungen im Fürther Landkreis entwickelt hat, kann auf ein gelungenes Turnier mit rund 700 Spielern und noch einmal so vielen Zuschauern zurückblicken.

BASTIAN PERLITZ

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Stürmische Zeiten in Puschendorf
Rektor Manuel Janz hört bei der Diakonie-Gemeinschaft auf - 26.05.2015 13:00 Uhr

PUSCHENDORF - Paukenschlag in der Diakonie-Gemeinschaft: Rektor Manuel Janz wird seinen Dienst im Sommer beenden und soll vorerst keinen Nachfolger bekommen.



Das Ehepaar Janz verlässt die Diakoniegemeinschaft Puschendorf, um die Wege für eine wirtschaftliche Konsolidierung freizumachen. © Archivfoto: Jakob

Der Verwaltungsrat und der Schwesternrat haben in einer gemeinsamen Sitzung „schweren Herzens und mit großer Dankbarkeit für den bisherigen Dienst“ der Bitte von Rektor Janz entsprochen, sein Dienstverhältnis zu beenden, war im Rundbrief an die „Freunde der Diakonie-Gemeinschaft“ zu lesen.

Hintergrund dieser Entscheidung sind „dringend notwendige strukturelle Veränderungen“, heißt es dort weiter, „um die Diakonie-Gemeinschaft zukunftsfähig zu machen und ihre Wirtschaftlichkeit zu sichern“. Schwester Evelyn Dluzak, Vorsitzende des Schwesternrats, bezeichnet diese Entwicklung auf Nachfrage als „bitter“. „Uns gefällt es gar nicht, dass Bruder Janz seinen Dienst beenden muss“, sagt sie und fügt hinzu: „Wir wollen damit nicht den Gedanken an einen geistlichen Leiter, den wir immer hatten, aufgeben. Aber wir müssen schauen, was ist machbar und was finanzierbar.“

Die personellen Veränderungen innerhalb der Schwesternschaft machen es eben notwendig, dass sich auch die Strukturen innerhalb der Diakonie-Gemeinschaft ändern müssen. Die Zahl der Diakonissen habe sich in den vergangenen Jahren fast halbiert. Statt 80 und mehr Schwestern wie in früheren Zeiten ist die Anzahl nun „unter 50“ gerutscht, sagt Schwester Evelyn. Nur die wenigsten davon sind unterhalb des Rentenalters und können mit ihrem Gehalt zum gemeinschaftlichen Einkommen beitragen.

Bestandteil eines „Perspektivprozesses“, den die Diakonie-Gemeinschaft seit einiger Zeit begehe, sei auch ein Kassensturz gewesen, erklärt Rektor Janz. Mit seinem Angebot, seinen Dienst zu beenden, wolle er den „Weg zur Stärkung der wirtschaftlichen Konsolidierung“ freimachen. „Die Diakonie-Gemeinschaft ist mir ans Herz gewachsen“ in den vergangenen fünfeinhalb Jahren, sagt er. Als Pfarrer der westfälischen Landeskirche könne er wieder dorthin zurückkehren. Allerdings sei eine konkrete Stelle „noch in der Schwebe“.

Schwester Evelyn legt großen Wert auf diese Aussage: „Sie sehen uns ein wenig verzagt, aber nicht mutlos.“ Nein, auch in diesen schwierigen Zeiten sei die Schwesternschaft der Meinung, „unsere Gemeinschaft hat Zukunft“ und habe einen wichtigen Auftrag in unserer Gesellschaft. „Wir wollen unsere Lebensform nicht begraben“, sagt sie.

Neben den Diakonissen, die seit 1950 in Puschendorf leben, gibt es schon seit 1969 die „Dienstbruderschaft“ als Laienorganisation und seit einigen Jahren die Lebensform „SIN.GE.L.“, eine Möglichkeit für „Single-Frauen“, einer Lebensgemeinschaft anzugehören. Das neueste Projekt ist die Möglichkeit der Mitgliedschaft im eingetragenen Verein der Diakonie-Gemeinschaft. Durch eine kürzlich erfolgte Satzungsänderung habe man die Möglichkeit geschaffen, Mitglied in der Diakonie-Gemeinschaft zu werden, ohne Diakonisse zu sein oder am Ort wohnen zu müssen.

Ralf Jakob

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Auf Augenhöhe mit den Skeptikern
Über 1000 Besucher kamen zur Landeskonferenz der LKG nach Puschendorf - 29.04.2015 13:00 Uhr

PUSCHENDORF - „Das Evangelium kommunizieren in eine skeptische Kultur“ – mit diesem brisanten Thema beschäftigte sich die Landeskonferenz des Landeskirchlichen Gemeinschaftsverbandes in Bayern (LKG) im 90. Jahr ihres Bestehens.



Auch musikalisch wurden die rund 1000 Besucher der Landeskonferenz in Puschendorf gut unterhalten — etwa vom großen Posaunenchor. © Foto: Ralf Jakob

Atheismusexperte Alexander Garth, Buchautor und Pfarrer der Jungen Kirche Berlin, zeigte in zwei Ansprachen im morgendlichen Festgottesdienst und in der Festversammlung am Nachmittag mögliche Wege auf im Umgang mit Skeptikern. „Nicht von oben herab und belehrend, sondern auf Augenhöhe“ sollen Christen in den Kontakt mit Andersdenkenden gehen, sagte der Autor des Buches „Warum ich kein Atheist bin“. Dabei solle man weniger die Defizite und Fehler der Gegenüber als viel mehr das große Potenzial, das in jedem Menschen stecke, im Blick haben. Neben dem schon gewohnten Auftritt des großen Posaunenchors unter der Leitung der Landesposaunenwartin Kerstin Dikhoff bereicherte diesmal der 50-köpfige Chor „Querbeet“ aus dem württembergischen Kochertal den Gottesdienst. In der Mittagspause gab’s obendrauf ein kleines Konzert mit Gospel- und Rocksongs vom Chor aus Niedernhall.

Genauso wie in all den Jahren zuvor gelang es der Diakonie-Küche mit einem Feuertopf oder einer vegetarischen Kartoffelsuppe sowie dem hoch gelobten Kuchenbüfett auch die leiblichen Bedürfnisse der weit mehr als 1000 Besucher aus ganz Nordbayern zu befriedigen. So blieb für jeden der Festgäste genügend Zeit zum persönlichen Gespräch und zum Besuch eines der vielen Angebote zur Entspannung oder Bewegung, zu Bibelarbeit, Konzert oder den zahlreichen Kreativ- und Spielangeboten auf dem Gelände. Für alle Kindern gab es altersspezifische Extra-Programme in Nebenräumen, in der Eichwaldhalle sowie in den Pausen auf der Hüpfburg.

Der Landeskirchliche Gemeinschaftsverband ist vor 90 Jahren als „eigenständige Form von Gemeinde- und Jugendarbeit innerhalb der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern“ entstanden und wird von vielen Ehrenamtlichen getragen. Die Leitung der einzelnen Gemeinschaften haben landeskirchliche Pfarrer und eigene, vom Gemeinschaftsverband ausgebildete und angestellte Prediger. Der Verband wird von Puschendorf aus geführt und erreicht mit 35 Hauptamtlichen an 180 Orten in Bayern wöchentlich etwa 6000 Personen aller Altersgruppen.

Ralf Jakob

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Es scheint der Birnbaum ist tatsächlich gerettet!


Am Birnbaum rollen keine Bagger
Kreisräte kippen Umbauplan für Kreuzung zwischen Puschendorf und Veitsbronn - 27.04.2015 06:00 Uhr

VEITSBRONN/PUSCHENDORF - Der mächtige Birnbaum an der Kreuzung der Kreisstraße FÜ 7 mit der Gemeindeverbindungsstraße Tuchenbach/Retzelfembach kann unbeschadet weiter blühen. Denn, so die überraschende Entscheidung im Landratsamt, einen Umbau des Knotenpunktes wird es nicht geben.


Der Umbau ist, wenn auch der Kreistag noch zustimmt, zu den Akten gelegt: Jetzt sollen Schilder die Verkehrssicherheit an der Kreuzung zwischen Veitsbronn und Puschendorf erhöhen. © Foto: Hans-Joachim Winckler

Zumindest empfiehlt das der Kreisbauausschuss, endgültig darüber beschließen muss noch der Kreistag. Bereits bei der Fortschreibung des Straßen- und Radwegbauprogramms in der Januarsitzung hatte der Bauausschuss das Projekt auf das Jahr 2016 verschoben, jetzt sollen die Planungen ganz eingestellt werden. Gedanken wollen sich die Politiker erst dann wieder machen, wenn klar ist, wie die Gemeinde Veitsbronn mit ihren Plänen für eine Ortsumfahrung vorankommt.

Untätig bleibt man aber trotzdem nicht. Um die Verkehrssicherheit an dieser Stelle zu erhöhen, sollen so genannte „Vorweg-Wegweiser“ an allen einmündenden Straßen aufgestellt werden. Eine dieser großen gelben Tafeln, die auf den Kreuzungsbereich und im Überblick die Fahrtrichtung zu den jeweiligen Ortschaften hinweisen, sehen Verkehrsteilnehmer, die von Veitsbronn aus nach Puschendorf unterwegs sind, bereits jetzt.

Ob zusätzlich zur geplanten Ergänzung vor dem Knotenpunkt noch mit Tabellenwegweisern – rechteckigen Schildern, die einzeln die Fahrziele zeigen – gearbeitet wird, soll erst die Diskussion in der Verkehrskommission mit Vertretern von Landratsamt, Polizei und Staatlichem Bauamt ergeben.

Viele Fragen, die im Januar noch offen gewesen waren, wurden nun geklärt. Stein des Anstoßes war seinerzeit der rund 150 Jahre alte Birnbaum direkt an der Kreuzung. Der ist übrigens – noch – kein Naturdenkmal, wie damals in der Diskussion immer wieder behauptet. Allerdings, teilte Landrat Matthias Dießl mit, habe die Untere Naturschutzbehörde nun entsprechende Schritte eingeleitet, um den Baum als solches auszuweisen.

Um den stolzen Gesellen im Zuge des im Januar diskutierten Kreuzungsumbaus zu erhalten, hätte sich das ursprünglich auf knapp 250 000 Euro veranschlagte Straßenbauprojekt, wie bereits berichtet, um 200 000 Euro verteuert. In der sich daran entzündenden Debatte wurde zum einen die Frage aufgeworfen, ob es nicht doch noch andere Möglichkeiten gebe, den Knotenpunkt sicherer zu machen. Zum anderen fehlten den Kreisräten weitere wichtige Informationen zu Unfallzahlen oder Tempomessungen, die jetzt nachgeliefert wurden.

15 Unfälle haben sich demnach zwischen Januar 2005 und November 2014 an der Kreuzung ereignet, wobei die Tendenz innerhalb dieses Zeitraums nach unten weist. Drei Personen wurden dabei schwer verletzt. Ursache war allerdings nicht, wie vermutet, überhöhte Geschwindigkeit, bei zwölf Zusammenstößen missachteten die Autofahrer vielmehr die Vorfahrtsregelung. Die Geschwindigkeitsüberwachung durch die Polizei ergab ebenfalls keine Auffälligkeiten. Die Beanstandungsquote lag, wie es in der Vorlage heißt, „im normalen Rahmen“. Das primäre Problem der Kreuzung, so steht es weiter zu lesen, ist vielmehr, dass die Verkehrsteilnehmer sie zu spät erkennen. Auch deshalb sind nach Ansicht der Verkehrsbehörde weder fest installierte Radaranlagen noch eine Sichtschutzhecke, die Autofahrer zwingen soll, vor dem Kreuzungsbereich auf die Bremse zu treten, wirksame Maßnahmen.

Situation beobachten

Aufgrund der umfangreichen Informationen war der Tenor im Gremium einhellig: Stopp der Planungen, die Situation weiter beobachten und die Entwicklung in Veitsbronn abwarten. Dies war auch im Sinne zweier Anträge von Freien Wählern und Grünen – letztere wollten den Birnbaum außerdem als Naturdenkmal ausgewiesen sehen.

Der Veitsbronner Kreisrat Peter Lerch teilte mit, dass der von seiner Gemeinde beauftragte Planer für den Fall, dass eine Umgehungsstraße kommen sollte, an der Kreuzung einen Kreisverkehr nicht für notwendig erachtet. Auch diese Lösung hatte der Landkreis schon einmal angedacht, angesichts der Kosten von knapp einer Million Euro aber wieder verworfen.

Harald Ehm

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Kreisel statt Birnbaum

FW Puschendorf: Keine 200 00 Euro mehr für Naturdenkmal - 12.03.2015 13:00 Uhr

PUSCHENDORF - Der Umbau der Kreuzung an der Kreisstraße FÜ 7 zwischen Puschendorf und Veitsbronn beschäftigt nach wie vor die Gemüter: Nun melden sich auch die Freien Wähler Puschendorf zu Wort und fordern einen Kreisverkehr.


Dieser 150 Jahre alter Birnbaum steht dem Kreisel an der Verbindungsstraße Tuchenbach nach Retzelfembach im Wege. © Winckler

Der Bauausschuss des Landkreises hatte sich Anfang des Jahres mit dem Thema beschäftigt. Der Vorschlag des Staatlichen Bauamts Nürnberg lautete, Fahrbahnteiler, sogenannte „Tropfen“, einzubauen. Und zwar nicht in die Kreisstraße, sondern in die kreuzende Gemeindeverbindungsstraße von Tuchenbach nach Retzelfembach. Das Problem: An der Kreuzung steht ein rund 150 Jahre alter Birnbaum. Will man das Naturdenkmal erhalten, müsste die Straße verschoben werden, was das Vorhaben um 200 000 Euro verteuern würde. Eine Entscheidung hatte das Gremium verschoben.

Stephan Buck, Sprecher der FW im Puschendorfer Gemeinderat, glaubt, dass die Entscheidungsträger „sich bisher überhaupt nicht mit den Gründen und Örtlichkeiten vertraut gemacht“ haben. Seit Jahren wiesen die FW auf die Situation hin, die deshalb so schwierig sei, „weil aus der an sich untergeordneten Straße weit mehr an Kreuzungs- und Abbiegeverkehr auf die Kreisstraße kommt, als an ähnlichen Kreuzungen andernorts“, so Buck. Die teils sehr schweren Unfälle dort waren seiner Kenntnis nach in der Regel Vorfahrtsverletzungen.

Der vom Kreis verfolgte „Tropfeneinbau“ löst nach Bucks Ansicht für viel Geld nur einen Teil des Problems, das gelte auch für die diskutierten größeren Schilder und eine fest installierte Radaranlage. Nur ein Kreisverkehr könne die Lage entschärfen. Dieses Projekt hat man im Landkreis allerdings aufgrund der Kosten (rund 940 000 Euro) bereits verworfen.

Die Puschendorfer FW halten dennoch daran fest, dafür müsse man vielleicht auch den Birnbaum fällen und an anderer Stelle neue Bäume pflanzen, sagt Buck. Denn: Kein Steuerzahler habe Verständnis dafür, wenn für 200 000 Euro mehr „eine Umgehungsstraße um einen einzelnen Birnbaum gebaut“ würde.

Harald Ehm

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Kläranlage trübt Finanzlage in Puschendorf

Tilgung der Schulden über die Beiträge - 04.03.2015 13:00 Uhr

PUSCHENDORF - Der Gemeinderat hat den Bericht des Rechnungsprüfungsausschusses zur Jahresrechnung 2013 entgegengenommen und die Jahresrechnung endgültig abgesegnet.


Die Erneuerung der Kläranlage verschlang 1,8 Millionen Euro im Puschendorfer Haushalt. © Jakob


Der Etat schloss im Verwaltungshaushalt mit 3,6 Millionen und der Vermögenshaushalt mit 1,9 Millionen Euro ab. Geplant waren ursprünglich 3,4 Millionen für den laufenden Betrieb des Verwaltungshaushalts und 2,2 Millionen als Investitionen im Vermögenshaushalt. Klaus Fleischmann (SPD), der seit der Kommunalwahl im vergangenen Jahr dem neu zusammengestellten Gremium „Rechnungsprüfungsausschuss“ vorsteht, bescheinigte der Verwaltung, dass „der Grundsatz der Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit beim Vollzug des Haushaltsrechts beachtet“ wurde.

Die Gesamtverschuldung der Gemeinde hat Ende 2013 2,8 Millionen Euro betragen, was einer Verschuldung je Einwohner in Höhe von 1324 Euro entspricht. Gegenüber dem Vorjahr sei die Pro-Kopf-Verschuldung geringfügig um 70 Euro je Puschendorfer gesunken. Ein Großteil der Verschuldung, nämlich fast zwei Drittel oder 1,8 Millionen Euro, ist auf die Investition in die erneuerte Kläranlage zurückzuführen, erläuterte Fleischmann. Die Tilgung dieser Schulden ist über die Beitragszahlungen der Abwassergebühren gesichert, sagte er.

Die Abstimmung zur Entlastung der Verwaltung und des Bürgermeisters sowie zur Festsetzung der Jahresrechnung erfolgte einstimmig.

Ralf Jakob

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Radaranlage soll die Raser bremsen

Vorschlag aus Puschendorf: Teurer Kreuzungsumbau unnötig — Information vor Ort - 13.02.2015 13:00 Uhr

PUSCHENDORF - Für überflüssig hält Bertram Schacher, SPD-Fraktionssprecher in Puschendorf, den Umbau der Straßenkreuzung zwischen seiner Heimatgemeinde, Veitsbronn, Tuchenbach und Retzelfembach. Er plädiert für eine fest installierte Tempomessanlage in diesem Bereich.



Vorsicht, hier wird geblitzt! Eine fest installierte Radarfalle kann für mehr Verkehrssicherheit sorgen, vielleicht eine Lösung im Landkreis. © Foto: Oliver Berg/dpa

Wie berichtet, soll die Kreuzung, an der die Kreisstraße FÜ 7 und die Gemeindeverbindungsstraße Tuchenbach–Retzelfembach aufeinandertreffen, umgebaut werden, um die Sicherheit zu verbessern. Das Problem: Dort steht auch ein 150 Jahre alter Birnbaum, der als Naturdenkmal klassifiziert ist. Deshalb müsste die Straße vom Baum abgerückt werden, was die Baumaßnahme um rund 200 000 Euro verteuern würde, auf insgesamt 460 000 Euro. Dies sorgte im Kreis-Bauausschuss für Debatten, die Maßnahme wurde zunächst vertagt.

Einfach nach der Säge zu rufen, meint Schacher mit Blick auf den Vorschlag seines Cadolzburger SPD-Kollegen Hermann Zempel, „damit würde man es sich wieder einmal zu einfach machen“. Wie wohl die Diskussion im Kreis-Bauausschuss gelaufen wäre, wenn an dieser Stelle eine kleine Kapelle stehen würde?, fragt Schacher. „Käme dann auch ein Kreisrat mit der Abrissbirne vorbei?“

Besagte Kreuzung sei keine „Unfallhäufungsstelle“. Der Knackpunkt ist für Schacher, der die Straße selbst täglich nutzt, dass „nach wie vor viel zu schnell gefahren wird“. Und das, obwohl die erlaubte Geschwindigkeit auf 60 km/h pro Stunde reduziert sei. Allerdings, behauptet der SPD-Gemeinderat, würden die Ergebnisse der bisherigen Tempomessungen nicht zugänglich gemacht.

Spätestens bei der nächsten Sitzung des Kreis-Bauausschusses sollte das der Fall sein. Kreisrat Wolfram Schaa (Grüne) hatte einen entsprechenden Antrag gestellt. Außerdem sollen die Kreisräte auch Informationen zu den Unfallzahlen und zu den bisher untersuchten Maßnahmen zur Geschwindigkeitsreduzierung erhalten. Vielleicht befasst sich das Gremium dann auch mit Schachers Vorschlag, einer fest installierten Blitzanlage. Diese, so der Puschendorfer Kommunalpolitiker, seien nämlich auch in Bayern zulässig, „werden von den Behörden aber oft genug verhindert“.

Vor Ort informieren wollen sich die Kreistags-Grünen. Sie kommen am Samstag, 14. Februar, um 13 Uhr an Ort und Stelle zusammen und wollen die Situation mit Anwohnern diskutieren.

Harald Ehm

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Straße kontra Baum im Landkreis Fürth

Schutz eines Naturdenkmals wäre 200 000 Euro teuer - 03.02.2015 06:00 Uhr

VEITSBRONN/PUSCHENDORF - Ist ein Naturdenkmal über 200 000 Euro wert? Um diese Summe würden sich die Kosten für den Umbau der Kreuzung der Kreisstraße FÜ 7 mit der Gemeindeverbindungsstraße Tuchenbach/Retzelfembach erhöhen, um einen 150 Jahre alten Birnbaum zu erhalten. Im Kreis-Bauausschuss entwickelte sich dazu eine längere Diskussion.


Ein Naturdenkmal präsentiert sich: Dieses Bild des beeindruckenden Birnbaums bekommen Autofahrer geboten, die von Retzelfembach aus nach Tuchenbach wollen. © Foto: Hans-Joachim Winckler

Es ist ein mächtiger Geselle, der da an der Kreuzung seine Äste in den Himmel streckt. Könnte er sprechen, der Baum, hätte er sicher viel zu erzählen. Auch über Autofahrer, die sich im Laufe der Zeit auf den Straßen nebenan unfreiwillig zu nahe gekommen oder im Acker gelandet sind.

Die Kreuzung ist zwar kein Unfallschwerpunkt im eigentlichen Sinn, die Experten der Polizei und im Landratsamt haben sie dennoch im Fokus. Auch bei der Gemeinde Puschendorf zeigte man sich über die Vorkommnisse besorgt und regte deshalb beim Landkreis an, Maßnahmen zu treffen, um die Situation zu entschärfen.

Ein zunächst angedachter Kreisverkehr wurde in Anbetracht der Kosten von rund 940 000 Euro verworfen. Nun soll die Kreuzung umgestaltet und in die Gemeindeverbindungsstraße zwei tropfenförmige Querungshilfen eingebaut werden. Knapp 250 000 Euro sollte das Projekt kosten. Nachdem sich nun aber bei der genaueren Planung der Birnbaum in den Weg stellte, müssten noch einmal rund 210 000 Euro draufgepackt werden.

In keiner Relation stand diese Ausgabe für Hermann Zempel: Schon beim nächsten Sturm könne der Baum umgeweht werden, meinte der SPD-Kreisrat und empfahl, lieber neue Bäume zu pflanzen. Er könne ja mal mit der Motorsäge an der Kreuzung vorbeifahren.

So einfach wollte sich das Gremium die Angelegenheit aber nicht machen. Als Fachmann hatte dann Andreas Lessmann seinen Auftritt. Der Leiter der Unteren Naturschutzbehörde sprach von einem „Wahrzeichen“. Der Baum sei gesund und habe, unvorhergesehene Dinge außen vorgelassen, noch eine lange Lebensdauer vor sich. Für den Fall, dass er einfach abgesägt würde, prognostizierte Lessmann Ärger mit den Bürgern. Und: „Es würde auch kein gutes Bild abgeben, wenn der Landkreis mit solchen Schätzen so umgeht.“ Würde Ersatz gepflanzt, bräuchte es mindestens 60 Jahre, bis dieser Baum in Aussehen und Funktion für die Natur an den bestehenden heranreiche.

Daraufhin entwickelte sich eine rege Diskussion. Die Vorschläge reichten von der Möglichkeit, die Straße vom Baum abzurücken, bis zu einer weiteren Untersuchung, ob der Wurzelbereich bei der Realisierung der vorliegenden Planung in der Tat Schaden nehmen würde.

Ob es nicht – vom Umbau abgesehen – andere Mittel gebe, um die Kreuzung sicherer zu machen, fragte dagegen Wolfram Schaa (Grüne) und wollte wissen, welche Alternativen (Beschilderung, Markierungen, Tempolimit) schon geprüft worden seien. Landrat Matthias Dießl (CSU) entgegnete, dass „alle Maßnahmen ausgeschöpft“ seien und, laut Unfallkommission, nur bauliche Maßnahmen mehr Sicherheit bringen könnten. Damit wollte Schaa sich jedoch nicht zufriedengeben und beantragte, das gesamte Vorhaben zu vertagen. Bis zur nächsten Sitzung sollen den Mitgliedern des Bauausschusses nicht nur Informationen vorliegen, welche im Rahmen der geltenden Richtlinien zulässigen Maßnahmen schon unter die Lupe genommen wurden, sondern auch die Unfallzahlen sowie die Auswertung der Geschwindigkeitskontrollen.

Gegen die Stimmen des Landrats und des Tuchenbacher Bürgermeisters Leonhard Eder wurde dies so beschlossen. Damit bleibt der Kreuzungsumbau zwar im Bauprogramm des Landkreises, kann aber heuer nicht mehr angegangen werden.

Harald Ehm

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Pflege in Puschendorf mit Arbeitszeit nach Wunsch

Die Diakonie-Gemeinschaft wirbt mit einem flexiblen Angebot - 22.01.2015 06:00 Uhr

PUSCHENDORF - Im Heinrich-Heinel-Heim der Diakonie-Gemeinschaft können sich neue Mitarbeiter in der Pflege die Arbeitszeit weitgehend selbst aussuchen: bei maximal vier Tagen in der Woche entweder vormittags oder auch nur am Nachmittag. „Mit unserem neuen Angebot wollen wir es den Pflegefachkräften erleichtern, Beruf, Freizeit und Familie unter einen Hut zu bringen“, sagt Hans Scherbaum.


Teilzeit-Arbeitsplätze im Heinrich-Heinel-Heim: Wohnbereichsleiter Marco Krumbein und Marianne Zweschper freuen sich, dass Kristin Amler (re.) ihr Team verstärkt. © Foto: Ralf Jakob


Für den Leiter des Alten- und Pflegeheims mit 110 Bewohnern war es noch nie einfach, das verfügbare Pflegepersonal so einzuteilen, dass immer genügend Fachkräfte im Dienst sind. Schließlich arbeite man in der Pflegebranche ganztägig an 365 Tagen im Jahr.

Zum Leidwesen der Pflegedienstleiter sei es „unbestreitbare Tatsache“, dass viele Pflegekräfte nach wenigen Jahren Arbeitseinsatz den Beruf wieder aufgeben. Die hohe Belastung und die ungünstige Arbeitszeit spielen dabei nach Einschätzung Scherbaums „sicher eine entscheidende Rolle“. Deswegen sei das Leitungsteam im Heinrich-Heinel-Heim zu der Überzeugung gelangt, mehr die Bedürfnisse der Pflegekräfte in den Mittelpunkt zu stellen. „Verbindliche familienfreundliche Arbeitszeiten“ und die „Wahlmöglichkeit“ bei der Festlegung der Arbeitszeit hatten sich — neben dem Wunsch, „sich fachlich einbringen zu können“ — als wichtigste Anliegen bei einer Mitarbeiterbefragung herauskristallisiert.

Vor knapp zwei Jahren habe man zunächst Mitarbeiter für eine geringfügige Beschäftigung („450-Euro-Job“) gesucht und ihnen angeboten, sich sowohl einen festen Wochentag als auch die tägliche Arbeitszeit aussuchen zu können. Vor allem Frauen in der Erziehungsphase sollte so erleichtert werden, wieder in den Beruf einzusteigen. Mit diesem Angebot sei man sehr erfolgreich gewesen, sagt Scherbaum. Acht neue Fachkräfte hat das Heim auf diese Weise inzwischen gewonnen — Kristin Amler zum Beispiel.

Täglich bis 14 Uhr

Sie ist jetzt fast ein ganzes Jahr mit von der Partie. Die gelernte Krankenschwester kommt jeden Mittwoch, nachdem sie ihre beiden Kinder in den Kindergarten gebracht hat, ins Haus und arbeitet bis 14 Uhr immer im gleichen Wohnbereich. Sie kümmert sich dann beispielsweise um die Hausbewohner, die es gar nicht mögen, bereits um 6.30 Uhr geweckt zu werden und gern etwas länger schlafen.

Auch Wohnbereichsleiter Mario Krumbein ist äußerst zufrieden mit diesen neuen Kräften. „Wir können nun viel individueller auf unsere Bewohner eingehen und reduzieren damit den Alltagsstress für alle Beteiligten“, sagt er. Mitarbeiter und Bewohner seien spürbar zufriedener. Älteren Menschen falle es schwer, Angewohnheiten, die sie über Jahrzehnte ausgebildet und gepflegt hätten, mit dem Eintritt in ein Altenheim über Bord werfen zu müssen.

„Auch wir Führungskräfte können uns verstärkt um unsere eigentlichen Aufgaben kümmern, wenn genügend Pflegefachkräfte in der morgendlichen Kernzeit zugegen sind“, erläutert Krumbein. Seine Kollegin Marianne Zweschper bestätigt das und ergänzt, dass die neuen Arbeitszeitmodelle den Horizont der Mitarbeiter erweiterten und zugleich die Teamarbeit förderten. Das Heinrich-Heinel-Heim bietet Bewerbern ab sofort mindestens sechs Halbtagsstellen, auf denen sie bei einer Vier-Tage-Woche wahlweise nur am Vormittag oder nur am Nachmittag arbeiten müssen Die Nachtstunden sind mit einem festen Mitarbeiterstamm bereits gut abgedeckt. „Wir sind zuversichtlich, dass wir dieses Ziel in einigen Monaten erreicht haben“, sagt Einrichtungsleiter Scherbaum.

Ralf Jakob

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Fusion der Helfer in Veitsbronn und Puschendorf

BRK-Zusammenschluss im Landkreisnorden - 17.01.2015 06:00 Uhr

VEITSBRONN/PUSCHENDORF - Die Sanitätsbereitschaften des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) in Veitsbronn und Puschendorf haben sich zu einer neuen „BRK-Sanitätsbereitschaft Puschendorf-Veitsbronn“ zusammengeschlossen.


Ein Teil der neuen BRK-Bereitschaft Puschendorf-Veitsbronn zeigt sich mit seinen beiden Leitern Rainer Baier (5. v. li.) und Marko Weber (9. v. li.) und den Einsatzfahrzeugen vor dem BRK-Heim in Puschendorf. © Foto: Ralf Jakob


Diese für die medizinische Versorgung der Bevölkerung in den beiden Orten im nördlichen Landkreis wichtige Änderung hat sich in den vergangenen Monaten relativ geräuschlos vollzogen. Auslöser der Entwicklung war der Wechsel mehrerer Mitglieder der bisherigen BRK-Bereitschaft Veitsbronn zum Arbeiter-Samariter-Bund. Unzufriedenheit sei der Grund des Aderlasses gewesen heißt es, mehr ist dazu nicht zu erfahren.

Mit der verbliebenen Zahl von gerade einmal fünf Einsatzkräften war die BRK-Bereitschaft in Veitsbronn handlungsunfähig. Um den Bürgern von Veitsbronn weiterhin Sanitätsdiensthilfen durch das Bayerische Rote Kreuz anbieten zu können, war der nun vollzogene Schritt unumgänglich.

Bereits im November war auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung der beiden Sanitätsbereitschaften die Fusion beschlossen worden. Die Gemeinde Veitsbronn mit ihren zugehörigen Ortsteilen sollte auch weiterhin von qualifizierten BRK-Sanitätsdienstkräften versorgt werden. Darin waren sich alle Verantwortlichen in den beiden Ortschaften sowie in der Kreisbereitschaftsleitung schnell einig. Die Führung der neuen Sanitätsbereitschaft hat der bisherige Leiter aus Puschendorf, Rainer Baier, übernommen. Veitsbronn stellt mit Marko Weber zukünftig den Stellvertreter.

Für die Bevölkerung ändert sich auf den ersten Blick gesehen sehr wenig. Nach wie vor stehen die Helfer bei größeren Veranstaltungen und Festivitäten in den Gemeinden mit ausgebildeten Sanitätern und einem Rettungswagen bereit.

Für die Veranstaltungen in Veitsbronn ist mit Bürgermeister Marco Kistner eine Vereinbarung erzielt worden, dass die BRK-Sanitätsbereitschaft und die Bereitschaft des Arbeiter-Samariter-Bundes abwechselnd für diese Dienste beauftragt werden.

Weil in der BRK-Bereitschaft nun nur noch wenige Rettungskräfte aus Veitsbronn ihren Dienst verrichten, müssen sich die Bürger dort lediglich an ein paar neue Gesichter gewöhnen.

Beim Rettungsdienst, der nach einem ausgelösten Notruf aktiv wird, ändert sich gar nichts. Die Ortschaften im nördlichen Landkreis werden weiterhin von den Rettungswachen in Langenzenn, Zirndorf, Ammerndorf und Fürth aus betreut und bei einem erfolgten Notruf von dort aus angefahren. Für den zwölfstündigen Dienst auf der Rettungswache stellen sich weiterhin die Aktiven des BRK ehrenamtlich zur Verfügung.

Die BRK-Sanitätsbereitschaft Puschendorf-Veitsbronn besteht derzeit aus über 40 Mitgliedern, die alle durch entsprechende Ausbildungen als Rettungsassistenten, Rettungssanitäter, Sanitäter, Helfer sowie auch Ausbilder für Erste-Hilfe-Kurse für die Gemeindebürger zur Verfügung stehen. Die Bereitschaft ist mit einem Rettungswagen, einem Krankenwagen, einem Betreuungsmannschaftsbus und einem Anhänger für Zelte und sonstige größere Zubehörteile ausgestattet. Sie steht bei vielen Veranstaltungen innerhalb der Gemeinden als medizinische Erstversorger zur Verfügung.

Schon auf der Veitsbronner Kärwa im vergangenen August hatten die Puschendorfer Einsatzkräfte ihre Kollegen unterstützt und den Sanitätsdienst auf dieser Großveranstaltung bewältigt. Der Rettungsdienst hingegen hilft jedem bei akuten, medizinischen Notfällen und dies 365 Tage im Jahr, rund um die Uhr. Er kommt zu Verkehrsunfällen genauso, wie zu internistischen Notfällen im Haus.

Die BRK-Bereitschaft Puschendorf-Veitsbronn betreibt außerdem ein aktives Jugendrotkreuz für Kinder und Jugendliche. Schon ab dem Alter von vier Jahren sollen die Kinder und Jugendlichen zu sozialem Handeln sowie zu gesellschaftlicher Mitverantwortung angeregt werden. Für diese wichtige Arbeit mit dem Nachwuchs werden immer wieder Betreuer gesucht.

Weitere Informationen unter www.brkpuschendorf.de.

Ralf Jakob

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Freie Wähler: Ehrgeizige Ziele
FW wollen zweite politische Kraft im Kreis werden - 09.01.2015 13:00 Uhr

PUSCHENDORF - Seit vielen Jahren starten die Freien Wähler im Landkreis mit einem Dreikönigsfrühschoppen in Puschendorf. Heuer zogen alle Redner aus dem Gemeinderat, dem Kreistag und dem bayerischen Landtag eine durchweg positive Bilanz.


Landtagsabgeordnete Gabi Schmidt und Stephan Buck präsentieren sich beim Dreikönigsfrühschoppen der Freien Wähler in Puschendorf gut gelaunt. © Foto: Ralf Jakob


Franz Forman, FW-Kreisvorsitzender und stellvertretender Landrat, zeigte sich äußerst zufrieden mit dem Erreichten. „Als ich vor einigen Jahren hier stand, waren wir Freien Wähler bei gerade mal fünf Prozent. Heute schnuppern wir bereits an der Marke von 15 Prozent der Wählerstimmen“, sagte er. Ein wirklich gutes Gefühl sei es, dass im neuen Kreistag zwei weitere Kollegen einzogen und die Fraktion auf neun Mandate verstärkten. Als nunmehr „dritte Kraft im Landkreis“ formulierte Forman das Ziel, in nicht allzu ferner Zukunft zur zweiten politischen Kraft aufzusteigen. Bei den Bürgermeisterposten sei dieses Ziel bereits erreicht. Denn die Freien Wähler stellen seit Mai nun in vier Gemeinden den Bürgermeister und sind auch in drei Gemeinderäten bereits auf Platz zwei.

Stephan Buck als Gastgeber blies ins gleiche Horn. „Wir haben in Puschendorf mit 33 Prozent ein starkes Ergebnis erzielt und liegen fast gleichauf mit der CSU“, frohlockte der stellvertretende Bürgermeister und Fraktionsvorsitzende im Gemeinderat. „Wir konnten nicht nur zwei Mandate hinzugewinnen, sondern sind auch mit unseren Gemeinderäten breiter aufgestellt als die anderen Fraktionen“, meinte er. Als einzigen Wermutstropfen in der politischen Arbeit der vergangenen Jahre wertete Buck die Verkehrssituation auf der Verbindungsstraße nach Veitsbronn. „Der Kreisverkehr, wie wir ihn uns vorgestellt haben, wird nicht kommen.“

Ein dickes Lob für die Landkreisbürger hatte die sozialpolitische Sprecherin der FW im bayerischen Landtag, Gabi Schmidt, mitgebracht: „Was Euer Landkreis beim Thema Asyl geleistet hat, ist bayernweit einzigartig!“ In manch anderem Regierungsbezirk denke man, so Schmidt, Asylarbeit sei eine fränkische Sache und handle auch danach. Einen ganz konkreten Arbeitsauftrag für die Landtagsarbeit erhielt die Abgeordnete zum Ende des Frühschoppens von der Delegation der FW aus Zirndorf. Fast 500 Unterschriften gegen die derzeitige Straßenausbausatzung überreichte Marcus Baritsch, Fraktionsvorsitzender im Zirndorfer Stadtrat, verbunden mit der Bitte, auf eine Gesetzesänderung im Landtag hin zu wirken. Dann jedoch ließen sich die Redner und alle Gäste die fränkischen „sauren Bratwürste“ munden, die vor einigen Jahren die „bayerischen“ Weißwürste beim Puschendorfer Dreikönigsfrühschoppen abgelöst haben.

Ralf Jakob
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aktualisiert am: 01 Mai 2016 | flugfuechse@web.de

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